Anbau und Sanierung Jade Guest House

Anna Sievers I BA 2.4 Konstruieren & BA 1.3 Entwerfen

Für das Jade Guest House sollte ein Ort geschaffen werden, in dem Besuchende der Hochschule, egal ob Lehrkräfte, Gastdozenten, Studenten etc. unterkommen können. Gleichzeitig soll es dem Wohlfühlen dienen und die Eigenschaften der Jade Hochschule verkörpern. Eine Sanierung des Gebäudes in der Ratsherr-Schulze-Straße 10 bot sich an, da dies den heutigen Gedanken der Nachhaltigkeit prägt und gleichzeitig das Oldenburg der 20er Jahre erhält und Geschichte weiterträgt.

Die Sanierung des Hauptgebäudes dient vor allem der Unterbringung von Schlafunterkünften unterschiedlicher Art. So gibt es ein, zwei- und Vierbettzimmer. Die Räume erstrecken sich über das Obergeschoss bis zum Dachgeschoss. Die Wohnebenen sind so gestaltet, dass die Flure sich gleichzeitig in Aufenthaltsflächen, wie Küchen und Wohnzimmer, ergießen und so Gemeinschaftsflächen geschaffen werden. Die Besuchenden des Jade Guest Haus kommen so zusammen und können sich untereinander austauschen. An diese Ebene angegliedert befindet sich eine dreigeschossige Bibliothek mit Arbeitsflächen, die frei zur Verfügung stehen.

Der großflächige Bereich des Untergeschosses kann als Mehrzweckfläche, wie z.B. zu Ausstellungszwecken genutzt werden.  Die Fassade des Altbaus bleibt in ihrem Aussehen erhalten. Aus energetischen Zwecken erhält die alte Fassade eine zusätzliche Außendämmung, auf der die Altfassade wieder rekonstruiert wird.

Aufgrund des Platzmangels im Bestandgebäude wurde ein Erweiterungsbau geplant, der Arbeitsflächen, Seminarräume und eine Cafeteria enthält. Dieser gliedert sich auf der Westlichen Seite des Gebäudes an und besteht aus Holzrahmenbau mit massiven Brettsperrholzdecken. Diese Bauweise wurde zwecks der grünen Umgebung durch die Lage an den Dobbenteichen gewählt. Außerdem weist Holz ein gutes Raumklima auf und strahlt Wärme und Geborgenheit aus. Auch ist der Baukörper anpassbar gestaltet. Durch ein einheitliches Achsraster und immer wieder auftretende Fenster- und Wandformate, kann das Gebäude dynamisch angepasst werden. Die Verkleidung variiert zwischen geschlossenen Glasscheiben, Öffnungsflügeln und glatten Holzflächen, die durch hervortretende Holzrahmen optisch voneinander getrennt werden. Weiterhin soll der Erweiterungsbau auch mit dem Bestandgebäude harmonisieren und so wurden die Brettsperrholzdecken an das Niveau der Altbau Decken angepasst. Außen vormontierte Holzfertigteile, greifen das Deckenniveau des Bestandbaus wieder auf und projizieren das Innere der Gebäude nach außen. Gleichzeitig dient diese Konstruktion als Befestigungspunkt für die vorgesetzte separat stehende Fassade, an der Sonnenschutzelemente befestigt sind, um den sommerlichen Wärmeschutz zu gewährleisten. Die Fassadenelemente lassen sich elektrisch ansteuern und tragen so zum dynamischen Erscheinungsbild des Gebäudes bei. Im Gesamten ist der Erweiterungsbau recht spartanisch gehalten, um ein natürliches Erleben der Räume zu ermöglichen. 

Lufträume zwischen Erweiterungs- und Bestandsbau ermöglichen das Erleben der Altbaufassade im Inneren des Gebäudes. Auf den unterschiedliche Decken-/ Dachniveaus befinden sich Terrassen und Gründächer.

Durch die L-Form des neuen Gebäudes entsteht auf der Nordwestlichen Seite eine eingerahmte Freifläche, die im Sommer für Veranstaltungen genutzt werden kann. Für die Öffentlichkeit zugänglich, lässt sich dieser Platz über einen Durchgang durch den Erweiterungsbau erschließen. Gleichzeitig werden dadurch die Nutzungseinheiten Café und Ankommen im Untergeschoß voneinander getrennt.

 

Ferner wird der Erweiterungsbau durch einen überdachten Durchgang zweigeteilt. Dies dient zum einen dem Fußgängerverkehr und zum anderen dem Erreichen des Platzes.