September 2009
Lehrveranstaltung „ITIL Service Foundation“ an der Fachhochschule Wilhelmshaven
Zum fünften Mal in Folge hat Professor Dr. Matthias Berger, Professor an der Fachhochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth am Standort Wilhelmshaven, für die Studenten im Studiengang Wirtschaftsinformatik eine Lehrveranstaltung organisiert, die von einem Experten aus der Praxis gestaltet wurde. Klaus Dörner vom weltweit tätigen IT-Konzern IBM in Deutschland lehrt in der Veranstaltung „ITIL Service Foundation“ die Grundzüge einer anerkannten Sammlung von IT-Standards für das Managen einer IT-Organisation.
Um eine IT-Systemlandschaft professionell betreiben zu können, benötigt man innerhalb einer IT-Organisation prozessorientierte Verfahren. Der Experte spricht hierbei von einem IT Service Management (ITSM). Damit ITSM erfolgreich umgesetzt werden kann, unterbreitet das Rahmenwerk ITIL – Information Technologie Infrastructure Library – Vorschläge, wie IT-Standards in IT-Organisationen eingesetzt werden können. Diese Vorschläge heißen „good practices“.
Das Grundverständnis für diese Abläufe wird den angehenden Wirtschaftsinformatikern während ihres Studiums vermittelt. Der IT-Experte Klaus Dörner vermittelt in der ITIL-Veranstaltung den praktischen Teil. „Die Studenten werden mit konkreten Fallbeispielen konfrontiert. Das heißt, sie müssen bestimmte Problemsituationen in IT-Abteilungen selber lösen und somit beweisen, dass sie die ITIL-Theorie verstanden haben“, sagt Dörner. Zudem haben die Teilnehmer die Möglichkeit, im Rahmen der Veranstaltung eine Zertifizierung zu erlangen. In Deutschland ist der TÜV berechtigt, solche Zertifikate auszustellen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Studenten die 60-minütige Prüfung „ITIL Service Foundation bestehen. „Dafür kommt sogar ein TÜV-Prüfer an die Fachhochschule nach Wilhelmshaven. Der prüft die Studenten“, sagt Professor Dr. Berger. Die Fachhochschule in Wilhelmshaven zählt damit zu den wenigen Hochschulen, die ihren Studenten das anbietet.
Das TÜV-Zertifikat ist in der Industrie anerkannt und ist damit das Sprungbrett in die Berufswelt. IT-Fachmann Dörner beobachtet, dass ITIL-Kenntnisse in immer mehr IT-Stellenausschreibungen gefordert werden. „Das ist auch der Grund, weshalb die Lehrveranstaltung so stark nachgefragt wird“, sagt Matthias Berger. „Wissensvermittlung aus der Praxis des IT Service Managements ist für unsere Studierenden eine willkommene und gute Vorbereitung auf reale Herausforderungen. Wer ITIL beherrscht, hat für seinen beruflichen Einstieg nach dem Studium leichtes Spiel.“ Denn ITIL, mittlerweile als weltweiter Standard anerkannt, sorge im EDV-Bereich eines Unternehmens für erheblich mehr Transparenz. So können Unternehmer die Abläufe und damit verbundenen Kosten besser durchschauen.
Um den Studenten nicht nur trockene Theorie zu präsentieren, hat ein Absolvent der Fachhochschule in Wilhelmshaven über seine beruflichen Erfahrungen mit IT Service Management gesprochen. Der 30-jährige Christoph Möller schloss sein Studium der Wirtschaftsinformatik 2008 ab. Der IT-Fachmann nahm während seines Studiums ebenfalls an der „ITIL“-Lehrveranstaltung von Professor Dr. Berger und Klaus Dörner teil. Heute arbeitet er als IT-Berater bei der ACT IT-Consulting & Services AG in Niederkassel bei Bonn. „Ich glaube, dass mir nicht nur das übergreifende Studium, sondern auch die ITIL-Zertifizierung den Weg in den Beruf geebnet haben“, sagt Möller. Heute arbeitet der Wirtschaftsinformatiker als IT-Berater und Trainer. Zum Kundenkreis der ACT AG gehört unter anderem die BWI Informationstechnik GmbH, ein IT-Dienstleister der Bundeswehr. Dort unterstützt die Beratungsfirma ACT die Einführung der ITIL-Prozesse, die mit einer ITSM-Anwendung abgebildet werden. Christoph Möller unterrichtet die BWI-Mitarbeiter im Umgang mit dieser Anwendung.
Bei der diesjährigen ITIL-Lehrveranstaltung in Wilhelmshaven berichtete Möller über das Studium, seinen Einstieg in den Beruf und seine Karriereaussichten. Den Studenten zeigte er auf, wie die ITIL-Theorie in der industriellen Praxis konkret eingerichtet wird.
Nach der Lehrveranstaltung nutzten die Studenten die Gelegenheit, nach Angeboten zu Praktika und Bachelorarbeiten zu fragen. Die Unternehmen ACT AG, BWI Informationstechnik GmbH und IBM Deutschland geben interessierten jungen Talenten eine Chance für sie tätig zu werden und im IT Service Management praktische Eindrücke zu sammeln.