Elektrotechnik (M. Eng.) - in der Reakkreditierung

Der Studiengang befindet sich in der Reakkreditierung durch die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungs­agentur ZEvA mit Sitz in Hannover.

Die Informationen auf diesen Webseiten begleiten den Reakkreditierungsprozess.

Bewerbung

Die Bewerbung für den Masterstudiengang Elektrotechnik findet online über eCampus statt. Erst registrieren, dann bewerben.

Eine Bewerbung für den Masterstudiengang Elektrotechnik ist zum Sommer- und Wintersemester möglich.

Bewerbungszeiten

Wintersemester: 1. Juni bis 5. Oktober jeden Jahres
Sommersemester: 1. Dezember bis 15. März jeden Jahres

Zulassungsvoraussetzungen

Als Zugangsvoraussetzung für den Masterstudiengang Elektrotechnik muss z. B. der Bachelorabschluss Elektrotechnik mit 240 ECTS der Jade Hochschule vorliegen.

Die besonderen Zugangsvoraussetzungen und die Zugangsvoraussetzungen mit anderen Abschlüssen regelt die Zugangsordnung.

Ein Zugangspraktikums für den Masterstudiengang Elektrotechnik ist nicht erforderdlich.

Ausländische Studienbewerber_innen

Ausländische Studienbewerber_innen, die ihren Schulabschluss oder ihren Hochschulabschluss im Ausland erworben haben oder Deutsche Studienbewerber_innen, die ihren Schulabschluss oder ihren Hochschulabschluss im Ausland erworben haben (Ausnahme: deutsche Auslandsschule) bewerben sich über uni-assist.

Deutschkenntnisse für ausländische Studienbewerber_innen

Gemäß § 1 (4) der Immatrikulationsordnung der Jade Hochschule kann die Immatrikulation bei Bewerber_innen mit einem als gleichwertig anerkannten ausländischen Vorbildungsnachweises davon abhängig gemacht werden, dass die Bewerber_innen über ausreichende Kenntnisse in der deutschen Sprache verfügen. Diese sind dann durch eine Deutschprüfung nachzuweisen. Zur Übersicht über die erforderlichen Deutschkenntnisse.

Studieninhalte

Wie der Bachelorstudiengang ist der Masterstudiengang anwendungsorientiert konzipiert und passt damit zu den anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Fachbereichs, die ihn maßgeblich definieren. Anwendungsorientierte Forschung ist ein Markenzeichen der Jade Hochschule und spiegelt sich in den konkreten Projekttiteln wider. Eine zentrale Rolle spielen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der beteiligten Professor_innen, die ihre Spezialgebiete in den angebotenen Modulen aufgreifen, zur Mitarbeit bei ihren Projekten anregen und die konkrete Möglichkeit dazu in den im Curriculum ausdrücklich vorgesehenen Projektarbeiten und der Masterarbeit eröffnen. Hierfür gilt es, zielgerichtet die theoretischen Grundlagen zu erwerben, den Stand der Technik zu ermitteln, Entwicklungsarbeit zu leisten, die Ergebnisse angemessen darzustellen, Teamarbeit zu üben, Projektplanung zu betreiben usw. Die Projekte sind aktuell und relevant und veranlassen eine angemessene Beschäftigung auch mit den notwendigen theoretischen Grundlagen.

Abbildung: Studienstruktur des Masterstudiengangs Elektrotechnik

 

Die Struktur des Studiengangs wurde eingehend im obigen Abschnitt beschrieben. Neben ingenieurwissenschaftlichen Basismodulen greift der Studiengang zwei Spezialgebiete auf. Werden Module aus einem fachlichen Spezialisierungsgebiet absolviert, so wird die abgeschlossene Spezialisierung im Zeugnis bescheinigt. Darüber hinaus kann eine individuelle Spezialisierung ohne Bescheinigung im Zeugnis gewählt werden. Die fachlichen Spezialisierungen sind exemplarisch, sollen die physikalisch-technischen Grundlagen in bestimmte Richtung vertiefen und vor allem die Arbeit an aktuellen Projekten erfahrbar machen. Hierfür gilt es, zielgerichtet die theoretischen Grundlagen zu erwerben, den Stand der Technik zu ermitteln, Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten, die Ergebnisse angemessen darzustellen, Teamarbeit zu üben, Projektplanung zu betreiben usw.

Im ersten Semester haben die Studierenden umfangreiche Wahlmöglichkeiten und müssen dabei im Bereich Ingenieurwissenschaftliche Basismodule 15 ECTS, im Bereich Fachliche Spezialisierung 10 ECTS und im Bereich Fachübergreifende Qualifikation 5 ECTS erreichen. Den genannten Bereichen sind die folgenden Module zugeordnet:

Ingenieurwissenschaftliche Basismodule (15 ECTS)

Der Masterstudiengang vertieft die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse mit dem Anspruch, die Anforderungen für eine künftige Tätigkeit in Forschung und Entwicklung zu erfüllen. Die zurzeit eingeplanten Module zur Auswahl in diesem Block sind:

  • Numerische Mathematik (5 ECTS),
  • Wissenschaftliches Arbeiten (5 ECTS),
  • Lineare Systeme (5 ECTS),
  • Theoretische Verfahren der Elektrotechnik (5 ECTS),
  • Elektrische Maschinen (5 ECTS).

Fachliche Spezialisierung (10 ECTS)

Die fachlichen Spezialisierungen können je nach aktueller wissenschaftlicher Lage und gesellschaftlichem Interesse durch einen Beschluss des Fachbereichsrates angepasst werden. Aktuell sind drei fachliche Spezialisierungen:

Automatisierung

Über ein abgestimmtes Wahlpflichtangebot können vertiefte Kenntnisse in diesem Teilgebiet der Elektrotechnik erlangt werden. Die zurzeit eingeplanten Module zur Auswahl in diesem Block sind:

  • Reglerentwurfsmethoden (5 ECTS),
  • KI-Methoden in der Automatisierungstechnik (5 ECTS),
  • Systemprogrammierung (5 ECTS),
  • Automobilelektronik (5 ECTS).

Das aktuelle Angebot bietet die Möglichkeit, sich im Bereich der auf aktuellen Forschungsergebnissen beruhenden „Reglerentwurfsmethoden“ zu vertiefen und dies mit „KI-Methoden in der Automatisierungstechnik“ zu kombinieren (Optimierungsalgorithmen). Alternativ kann ach vertieftes Wissen in der „Automobilelektronik“ und der „Systemprogrammierung“ erworben werden, um damit eine forschungs- und entwicklungsnahe Tätigkeit im Mobilitätsbereich zu ermöglichen.

Nachhaltige elektrische Energietechnik

Über ein abgestimmtes Wahlpflichtangebot können vertiefte Kenntnisse in diesem Teilgebiet der Elektrotechnik erlangt werden. Die zurzeit eingeplanten Module zur Auswahl in diesem Block sind:

  • Stabilität elektrischer Energienetze (5 ECTS),
  • Aspekte nachhaltiger Energiesysteme (5 ECTS),
  • Prüf-, Mess- und Diagnostikverfahren Energiesystemkomponenten (5 ECTS),
  • Leistungselektronik für regenerative Energiesysteme (5 ECTS).

Die angebotenen Module bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich auf dieses gesellschaftlich wichtige Thema zu spezialisieren. Die Module erlauben es den Studierenden je nach Interesse Basiskompetenzen zu vertiefen oder sich für die Energiewende spezifische Aspekte und Kenntnisse anzueignen.

Individuell

Studierende wählen die Module aus einer Liste, der keine fachliche Spezialisierung zugrunde liegt, d.h. in diesem Fall wird auf dem Zeugnis keine Spezialisierung ausgewiesen. Die zurzeit eigeplanten Module zur Auswahl in diesem Block sind:

  • Designsicherheit in der Elektronik (5 ECTS),
  • High-Speed Data Transmission (5 ECTS),
  • Next Generation Digital Infrastructure (5 ECTS),
  • Realtime Computing (5 ECTS),
  • Biomedical Signal and Image Acquisition, Processing and Analysis (5 ECTS),
  • Numerische Modellierung und Simulation für Ingenieure (5 ECTS).

Fachübergreifende Qualifikation (5 ECTS)

In diesem Bereich wird es Studierenden ermöglicht, ausgewählte Module anderer Masterstudiengänge des Fachbereichs (Maschinenbau oder Ingenieurinformatik) bzw. Module zum Erwerb von Fähigkeiten in außerfachlichen aber berufsrelevanten Bereichen - den Schlüsselqualifikationen - zu belegen. Zur Vertiefung von Kompetenzen in Forschung und Entwicklung kann ein Forschungsprojekt im Umfang von 5 ECTS bearbeitet werden Die zurzeit eingeplanten Module zur Auswahl in diesem Block sind:

  • Forschungsprojekt (5 ECTS),
  • Führungsaufgaben des Ingenieurs (5 ECTS),
  • Kommunikationskompetenzen und Konfliktmanagement (5 ECTS),
  • Professionelles Auftreten als Instrument der Führungsaufgaben (5 ECTS),
  • Modul aus Masterstudiengang Ingenieurinformatik (5 ECTS),
  • Modul aus Masterstudiengang Maschinenbau (5 ECTS).

Im zweiten Semester wird die Masterarbeit im Umfang von 30 ECTS erstellt, eine selbständige wissenschaftliche Arbeit zu einem komplexen und umfangreichen technischen Thema. Sie wird unter Anleitung zum Abschluss des Studiums erstellt und muss sorgfältig geplant, erfolgreich durchgeführt und angemessen dokumentiert werden.

Kontakt

Neben dem Studiengangsbeauftragten Prof. Dr.-Ing. Jens Werner gibt es noch viele weitere Informations- und Unterstützungsangebote:

Qualifikationsziele

Qualifikationsziele und Abschlussniveau (§ 11 Nds. StudAkkVO)

Im Zuge dieser Reakkreditierung wurde das Studienangebot mit der Zielsetzung weiterentwickelt, den aktuellen Anforderungen des Ingenieurprofils der Zukunft zu entsprechen und die Absolvent_innen in die Lage zu versetzen, in ihren zukünftigen Arbeitsumgebungen (KMU, Behörden, Großbetriebe) einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Unter Berücksichtigung der in § 11 Nds. StudAkkVO definierten Qualifikationsziele werden vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften die Qualifikationsziele der künftigen Absolvent_innen in zwei Ebenen definiert: in der Grundebene und in der darüberliegenden Ebene der fachrichtungsspezifischen Qualifikation.

Die in diesem Abschnitt vorgestellte Grundebene definiert fachrichtungsübergreifende Qualifikationen: Grundfähigkeiten einer Ingenieurin / eines Ingenieurs und ihrer / seiner überfachlichen Kompetenzen.

Wissenschaftliche Befähigung

Die wissenschaftliche Ausbildung im Fachbereich Ingenieurwissenschaften folgt dem Prinzip des anwendungsorientierten Lehrens und Lernens, das die Studierenden während des Vertiefungsstudiums oder im Praxismodul bzw. der Praxisphase in das Arbeitsumfeld der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung einführt. Dieses Qualifikationsziel gibt unseren Absolvent_innen langfristig die Perspektive, Stellen in Führungspositionen zu besetzen.

Die Absolvent_innen der Studiengänge Elektrotechnik

  • haben ein breites und integriertes Wissen und Verständnis der wissenschaftlichen Grundlagen auf dem Gebiet des jeweiligen Studiengangs nachgewiesen. Ihr Wissen entspricht dem Stand der Fachliteratur und schließt zugleich vertiefte Wissensbestände des aktuellen Stands der Forschung auf dem gewählten Spezialisierungsgebiet ein.
  • beherrschen die notwendigen ingenieurwissenschaftlichen Methoden und verfügen über ein kritisches Verständnis der wichtigsten Theorien und Prinzipien sowie über Methodenkompetenz auf dem Gebiet des Studiengangs Elektrotechnik.
  • sind in der Lage, selbständig weiterführende Lernprozesse zu gestalten und damit ihr Wissen im ingenieurwissenschaftlichen Bereich selbständig zu erweitern und zu vertiefen.
  • beherrschen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und können fachbezogene Positionen und Problemlösungen formulieren und argumentativ verteidigen.
  • können technisch-wissenschaftlich fundierte Berichte erstellen.
  • sind in der Lage, sich sowohl mit Fachvertretern als auch mit Laien über Informationen, Ideen, Probleme und Lösungen auszutauschen.
  • kennen die technologischen und systemischen Herausforderungen der Energiebranche und können die sich daraus ergebenden gesamt-gesellschaftlichen sowie regionalen Veränderungen einordnen und verantwortlich mitgestalten.
  • können einschätzen, welches Potential die sog. „Future Skills“ wie Industrie 4.0, Digitalisierung und KI-Anwendungen bieten.
  • können als Ingenieure die Auswirkungen von Entwicklungen unter fachlichen, gesellschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten bewerten.

Berufsbefähigung

Die Befähigung zur qualifizierten Erwerbstätigkeit wird erreicht, indem die Studierenden sich eine individuelle fachliche Spezialisierung erarbeiten, welche sie zu Experten in ingenieurwissenschaftlichen Fragen macht. Dabei ist die starke Verflechtung von theoretischen Studieninhalten und experimenteller Laborarbeit sowie anwendungsorientierten Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung (z.B. in Praxisphasen, der Bachelor- oder Masterarbeit) in unterschiedlichen technischen Themenbereichen während der gesamten Studienzeit zu berücksichtigen.

Die Absolvent_innen der Studiengänge Elektrotechnik

  • verfügen über instrumentelle Kompetenz, womit sie ihr Expertenwissen und Verstehen in ihrer Tätigkeit oder ihrem Beruf anwenden und Problemlösungen und Argumente in ihrem Fachgebiet erarbeiten und weiterentwickeln können.
  • sind in der Lage, autonom ingenieurwissenschaftliche anwendungsorientierte Projekte zu planen und durchzuführen.
  • sind vertraut mit Fragestellungen der Arbeitssicherheit.
  • verfügen über kommunikative Kompetenzen und können wissenschaftliche Inhalte in eine für Nichtfachleute verständliche Form transformieren.

Auf die detaillierten Fachqualifikationen entsprechend dem Bachelor- bzw. Masterniveau wird in Abschnitten 3.1 und 5.1 eingegangen.

Persönlichkeitsentwicklung

Der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Dimension Persönlichkeitsbildung, die auch die künftige zivilgesellschaftliche, politische und kulturelle Rolle der Absolvent_innen umfasst, wird durch fünf Werte: innovativ, kompetent, kooperativ, vielfältig, zugewandt (siehe das Leitbild der Jade Hochschule) geprägt und spiegelt sich in der Strategie für Studium und Lehre, die ein lebendiger Prozess ist und zurzeit weiterentwickelt wird.

Die Flexibilität der Bachelor- und Masterstrukturen wird für die Umsetzung attraktiver Studienangebote genutzt. Auf der Grundlage solider Kerncurricula bieten die Studiengänge zahlreiche Möglichkeiten für interdisziplinäre Brückenschläge, die charakteristisch für aktuelle und künftige technische und gesellschaftliche Herausforderungen sind und damit den Berufsalltag unserer Absolvent_innen prägen werden.

Im Rahmen der fachwissenschaftlichen Ausbildung wird die Persönlichkeitsentwicklung durch eine Kombination eigenständiger, individueller Arbeit mit Gruppenarbeiten unterstützt. Diese Lehr- und Lernform fördert neben der fachlichen Weiterentwicklung auch die individuelle Sozialkompetenz und Verbindlichkeit durch die wechselseitige Abhängigkeit innerhalb eines Teams.

Lehrveranstaltungen wie Projektmanagement oder Bürgerliches Recht, die zu Schlüsselqualifikationen bzw. den nichttechnischen Wahlpflichtmodulen gehören, sind feste Bestandteile des Curriculums. Hier und in anderen (Labor)Veranstaltungen wird sowohl das Arbeiten in Gruppen, das Lösen von Konflikten, das Abwägen von Entscheidungen als auch die Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse und das Schreiben technisch-wissenschaftlicher Berichte vermittelt. Curricular verankert ist auch Vermittlung von interkulturellen und kommunikativen Kompetenzen (Intercultural Communication and Management oder International Project). Diese Kompetenzen können auch durch Auslandsaufenthalte für Studium und / oder Praktika erworben werden. Dafür sind Mobilitätsfenster z.B. im fünften sowie dem siebten oder / und achten Semester vorgesehen. In den Lehrveranstaltungen werden interkulturelle Teamarbeit und Kommunikation gefördert. Die aufgelisteten Maßnahmen und Bestandteile des Studiums tragen erheblich zur Persönlichkeitsentwicklung bei und leisten zusätzlich einen Beitrag zur Befähigung zum zivilgesellschaftlichen Engagement.

Daneben gibt es Bildungsaktivitäten, die außerhalb des Curriculums im Rahmen des Jade Kulturwerks angeboten werden. Das Engagement über den Vorlesungsplan hinaus gibt den Studierenden und allen Hochschulangehörigen die Gelegenheit, ein breit gefächertes kulturelles Angebot zu gestalten und zu nutzen.

Die Absolvent_innen der Studiengänge Elektrotechnik

  • sind in der Lage, in interdisziplinären Teams zusammenzuarbeiten, indem sie Ideen offen austauschen und konstruktives Feedback geben, um Lösungen gemeinsam zu entwickeln und optimale Ergebnisse zu erzielen.
  • sind in der Lage, kulturelle Unterschiede wertzuschätzen und respektvoll auf die Perspektiven internationaler Kolleg_innen einzugehen.
  • können aktiv Verantwortung in Teamprojekten übernehmen, indem sie Aufgaben koordinieren, klare Ziele festlegen und Fortschritte überwachen, um das Team zu leiten und zu motivieren.
  • reflektieren bei der Entwicklung technischer Lösungen potenzielle ethische und soziale Auswirkungen und passen ihre Handlungen so an, dass diese den gesellschaftlichen und kulturellen Werten entsprechen.

Die Dimension Persönlichkeitsbildung umfasst auch die künftige zivilgesellschaftliche, politische und kulturelle Rolle der Absolvent_innen. Die Studierenden erwerben in ihrem Studium auch überfachliche Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, die Relevanz ihres ingenieurwissenschaftlichen Fachwissens für aktuelle gesellschafts- und umweltpolitische Fragestellungen einzuordnen. Sie können damit ein Verständnis für Nachhaltigkeit und Diversität entwickeln und einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Die Lehrenden sind gefordert, Handlungsfelder, Möglichkeiten und die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements im Rahmen des Curriculums zu berücksichtigen und zum zivilgesellschaftlichen Engagement anzuregen. So werden die Studierenden motiviert, den Einsatz ihrer im Studium erlangten professionellen Handlungs- und Urteilsfähigkeit nicht nur auf das ingenieurwissenschaftliche oder berufliche Handlungsfeld zu begrenzen, sondern auch zivilgesellschaftlich einzusetzen. Die Studierenden sind aufgefordert, z.B. durch die Beteiligung an Gremienarbeit und der studentischen Selbstverwaltung.

Die Absolvent_innen der Studiengänge Elektrotechnik

  • sind in der Lage, relevante Informationen in ihrem Handlungsfeld zu sammeln, zu bewerten und zu interpretieren, dabei eigene und fremde Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und ihre Bedeutung in einen zivilgesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen.
  • verfügen über die Fähigkeit, ingenieurwissenschaftliche Problemstellungen als mehrdimensionale Aufgabenkomplexe zu betrachten, in denen neben wissenschaftlichen im gleichen Maße gesellschaftliche und ethische Erkenntnisse berücksichtigt werden.
  • können ihre wissenschaftlichen Ergebnisse in der Öffentlichkeit oder vor einem Fachpublikum unter Berücksichtigung ethischer und gesellschaftspolitischer Gesichtspunkte vertreten.

Diese Grundqualifikationsziele werden in der darüberliegenden Ebene um fachrichtungsspezifische Qualifikationsziele ergänzt. Die Fachqualifikation garantiert die Befähigung, eine qualifizierte Erwerbstätigkeit in der ausgewählten Fachrichtung aufzunehmen. In den Elektrotechnik-Studiengängen wird neben der Fokussierung auf traditionelle Fächer wie Grundlagen der Feldtheorie oder Bauelemente und Grundschaltungen ein besonderes Augenmerk auf regionale Anforderungen und Randbedingungen gelegt. Zu nennen sind dabei für die Region Wilhelmshaven insbesondere die elektrische Energietechnik und Energiespeicherung. Näheres dazu wird in den Abschnitten 3.1, 4.1 und 5.1 erläutert.

Die Qualifikationsziele sind auf der Homepage des Studiengangs veröffentlicht: https://www.jade-hs.de/unsere-hochschule/fachbereiche/ingenieurwissenschaften/studiengaenge-in-der-akkreditierung/.

Qualifikationsziele und Abschlussniveau (§ 11 Nds. StudAkkVO)

Der Masterstudiengang Elektrotechnik dient der Vermittlung von vertieftem ingenieurwissenschaftlichem Wissen und Kenntnissen in individuell ausgewählten Spezialisierungsgebieten der Elektrotechnik an Studierende, die einen anwendungsorientierten Bachelorstudiengang mit gutem Erfolg abgeschlossen haben. Es werden theoretische und projektpraktische Kenntnisse und Methoden vermittelt, die über das Maß eines grundständigen Bachelorabschlusses an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften hinausgehen.

Der Masterstudiengang ist wie der Bachelorstudiengang anwendungsorientiert. Er entwickelt die Befähigung zur selbstständigen eigenverantwortlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit allein oder im Team. Die Studierenden sammeln dafür direkte Erfahrungen u.a. in projektorientierten Studienmodulen. Neben den rein technischen Inhalten wird auch die Bereitschaft zu interdisziplinärem Arbeiten mit anderen Fachgebieten gefördert, die für eine erfolgreiche Ingenieurarbeit im betrieblichen, wirtschaftlichen und internationalen Umfeld notwendig ist.

Die fachübergreifenden Qualifikationen, die bereits im Abschnitt oben erläutert wurden, runden die nachfolgend detailliert dargestellte wissenschaftliche Befähigung und Fachqualifikation ab. Verschiedene Handlungskompetenzen werden - wie zuvor in den Bachelorstudiengängen - zu sechs Kompetenzclustern zusammengefasst und den Modulen des Masterstudiengangs gewichtet zugeordnet. Auch hier basieren die Cluster auf einer Analyse des regionalen und überregionalen Arbeitsmarktes sowie dem aktuellen Stand guter wissenschaftlicher Praxis.

In unten stehender Tabelle sind die sechs Kompetenzcluster und die zugehörigen Handlungskompetenzen der Absolvent_innen des Masterstudiengangs Elektrotechnik aufgelistet.

Kompetenzcluster Handlungskompetenzen  
MA Vertiefte Kompetenzen und Fähigkeiten im Hinblick auf eine generelle Arbeitsmarktorientierung und lebenslanges Lernen, um sich arbeitsmarktorientiert weiter zu entwickeln. Die Absolvent_innen des Studiengangs
- überblicken permanent aktuelle Entwicklungsthemen und branchenspezifische Trends und setzen diese im betrieblichen Umfeld um.
 
  - können die Grenzen und Fähigkeiten neuer Tools beurteilen, die Lösungsvorschläge der KI-Tools bewerten, Lösungsvorschläge in kurzer Zeit umsetzen  
  - arbeiten sich eigenständig in den aktuellen Stand der Forschung bezüglich neuer Verfahren und Technologien ein, z. B. durch Literaturrecherche und wissenschaftliche Netzwerke, bringen diese in die betriebliche Umsetzung und schaffen so Innovationen.  
  - bilden sich in dieser als auch in verwandten Ingenieurdisziplinen kontinuierlich eigenständig weiter, um sich den wandelnden Arbeitsmarktanforderung unter Berücksichtigung des aktuellen Stands der Wissenschaft anzupassen.  
MB Vertiefte Kompetenzen und Fähigkeiten zur Entwicklung von Lösungsstrategien und Kompetenzen in der studien- und fachrichtungsübergreifenden Umsetzung Die Absolvent_innen des Studiengangs
- berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte im Produktlebenszyklus elektrotechnischer Geräte.
 
  - kombinieren verschiedene Teildisziplinen der Elektrotechnik miteinander, um neue Lösungen zu finden.  
  - modellieren komplexe elektrotechnische und technisch multidisziplinäre Sachverhalte für Simulationszwecke.  
MC Vertiefte Kompetenzen und Fähigkeiten zur arbeitsmarktspezifischen Ausrichtung in den Spezialisierungen Automatisierungstechnik, Nachhaltige elektrische Energietechnik Die Absolvent_innen des Studiengangs
- kennen und verstehen spezifische Problemstellungen gemäß gewählter Spezialisierung.
 
  - beherrschen die Verfahren und Methoden gemäß der gewählten Spezialisierung und können diese zur Lösung von entsprechenden Fragestellungen qualifiziert anwenden.  
MD Team- und Kommunikationsfähigkeit, Kompetenzen und Fähigkeiten zur Leitung und Führung interdisziplinärer Zusammenarbeit im nationalen und internationalen Kontext Die Absolvent_innen des Studiengangs
- haben ein vertieftes Wissen und Verständnis für interkulturelle Aspekte in der internationalen Zusammenarbeit, z.B. in internationalen Projekt- und Produktmanagement-Teams.
 
  - beherrschen Kommunikation, Wissensaustausch und Arbeitsorganisation in inter- und multidisziplinären Projekten sowie in Teams zur Leitung und Führung innovativer Forschungs- und Entwicklungsprojekte.  
  - präsentieren Arbeitsergebnisse souverän in Präsenz, Online- oder Hybridformaten, was die Grundlage bildet z.B. für Tätigkeiten in technischer Beratung, Wissenschaftskommunikation oder Kundenschulung.  
  - führen und leiten souverän inter-, multidisziplinäre sowie internationale Projekte unter Berücksichtigung der elektrotechnischen Aspekte technischer und wissenschaftlicher Ebene.  
ME Anwendungsorientierte Kompetenzen Die Absolvent_innen des Studiengangs
- analysieren, bewerten und visualisieren technische Daten und Sachverhalte zur Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen.
 
  - analysieren, bewerten und visualisieren technische Daten und Sachverhalte, z.B. von technischen Prozessen.  
  - beherrschen moderne Messgeräte und Messverfahren zur Ermittlung von technischen Kenngrößen zur Gewinnung und Untermauerung wissenschaftlicher Erkenntnisse..  
  - planen Tests und Prüfungen, bereiten diese vor und führen sie durch zur Herleitung und Validierung neuer Thesen.  
MF Vertiefte Kompetenzen zur wissenschaftlichen Arbeitsweise Die Absolvent_innen des Studiengangs
- analysieren und strukturieren komplexe elektro- und informationstechnische Forschungsfragen.
 
  - dokumentieren Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeiten verständlich in einer komplexreduzierten Weise und berücksichtigen dabei die Konventionen guter wissenschaftlicher Praxis.  
  - forschen und erweitern vorhandenes Wissen der Elektrotechnik selbstständig und in wissenschaftlichen Netzwerken unter Berücksichtigung der besonderen Aspekte der Forschungsethik.  

Tabelle: Handlungskompetenzcluster im Masterstudiengang Elektrotechnik

Das Ausbildungsziel des Masterstudienganges Elektrotechnik ist die Qualifizierung für eine forschungsnahe berufliche Tätigkeit im Bereich der Elektrotechnik mit ausgeprägter Anwendungsorientierung (Kompetenzcluster MA, MB, MD ME), die durch Wahl von geeigneten vertiefenden Studienmodulen erreicht wird (Kompetenzcluster MC). Zudem besitzen Absolvent_innen die Befähigung zur beamtenrechtlichen Laufbahn des höheren Dienstes sowie die wissenschaftliche Befähigung zur Aufnahme eines Promotionsstudiums an einer Universität (Kompetenzcluster MF).

Die Absolvent_innen des Masterstudiengangs Elektrotechnik

  • können eigenständig Aufgaben bearbeiten und dokumentieren, die sich im beruflichen Umfeld, insbesondere im Hinblick auf Forschung und Entwicklung, ergeben (Kompetenzcluster ME, MF).
  • haben das breite Wissen der elektrotechnischen Grundlagen innerhalb des Angebotes der Ingenieurwissenschaftlichen Basismodule (Kompetenzcluster MA) vertieft, z.B. in den Modulen „Theoretische Verfahren der Elektrotechnik“, „Lineare Systeme“, „Elektrische Maschinen“, „Numerische Mathematik“ oder „Wissenschaftliches Arbeiten“. Zusätzlich haben sie sich im Bereich der gewählten fachlichen Spezialisierung „Automatisierung“ oder „Nachhaltige elektrische Energietechnik“ (Kompetenzcluster MC) spezifische Kenntnisse angeeignet. Sie können auf dieser Grundlage die technischen Zusammenhänge insgesamt, wie auch unter Berücksichtigung der Verzahnungen dieser Bereiche beschreiben, analysieren und erklären. Alternativ zu den beiden angebotenen fachlichen Spezialisierungen können sie eine individuelle fachliche Spezialisierung individuell wählen, um z.B. der Inter- und Multidisziplinarität Rechnung zu tragen.
  • haben die Befähigung zum selbstständigen, eigenverantwortlichen, wissenschaftlichen Arbeiten, z.B. für den Entwurf und die Ausführung eines Forschungsplans, für den Einsatz adäquater wissenschaftlicher Methoden oder die Darstellung und kritische Würdigung von Forschungsergebnissen (Kompetenzcluster ME und MF). Damit verfügen sie über ein analytisch-wissenschaftliches Verständnis von komplexen elektrotechnischen Sachverhalten zum Zweck der theoretischen Erklärung und der Identifikation innovativer technischer Gestaltungsmöglichkeiten (Kompetenzcluster MB).
  • eignen sich selbständig neues Wissen und Können an, können ihr breites und detailliertes Wissen und Verständnis sowie ihre Fähigkeiten zur Problemlösung auch in neuen Situationen anwenden, die z.B. in einem multidisziplinären Zusammenhang mit dem Studienfach Elektrotechnik stehen (Kompetenzcluster MA, MB).
  • sind in der Lage, sich sach- und fachbezogen mit Vertreter_innen unterschiedlicher akademischer und nicht-akademischer Handlungsfelder über alternative, theoretisch begründbare Problemlösungen auszutauschen sowie konzeptionell und zielorientiert zu handeln (Kompetenzcluster MD).
  • können auch auf der Grundlage unvollständiger oder begrenzter Informationen wissenschaftlich fundierte Entscheidungen fällen und dabei gesellschaftliche, wissenschaftliche und ethische Erkenntnisse berücksichtigen, die sich aus der Anwendung ihres Wissens und aus ihren Entscheidungen ergeben (Kompetenzcluster MF).
  • verfügen neben den rein technischen Inhalten über die Qualifikation in anderen Fachgebieten (Fachübergreifende Qualifikation), die für eine erfolgreiche Ingenieurarbeit im betrieblichen, wirtschaftlichen und internationalen Umfeld notwendig ist (Kompetenzcluster MD und MF).
  • entwickeln ein berufliches Selbstbild, das sich an Zielen und Standards professionellen Handelns sowohl in der Wissenschaft als auch den Berufsfeldern außerhalb der Wissenschaft orientiert (Kompetenzcluster MA, MC und MF).
  • sind in der Lage, verantwortungsethisch ihr berufliches Handeln in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen und Folgen zu reflektieren und ihr berufliches Handeln weiterzuentwickeln sowie in einem Team herausgehobene Verantwortung zu übernehmen (Kompetenzcluster MD und MF).