Elektrotechnik (B. Eng.) - auch dual - Reakkreditierung
Der Studiengang befindet sich in der Reakkreditierung durch die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur ZEvA mit Sitz in Hannover.
Die Informationen auf diesen Webseiten begleiten den Reakkreditierungsprozess.
Bewerbung
Die Bewerbung für den Bachelor Studiengang Elektrotechnik findet online über eCampus statt. Erst registrieren, dann bewerben.
Eine Bewerbung für den Bachelorstudiengang Elektrotechnik ist zum Sommer- und Wintersemester möglich.
Für den Bachlorstudiengang Elektrotechnik dual ist in der ausbildungsintegrierten Variante eine Bewerbung nur zum Wintersemester möglich, in der praxisintegrierten Variante zum Sommer- und Wintersemester.
Bewerbungszeiten
Wintersemester: 1. Juni bis 15. September jeden Jahres
Sommersemester: 1. Dezember bis 15. März jeden Jahres
Zulassungsvoraussetzungen
Als allgemeine Zugangsvoraussetzung für den Studiengang Elektrotechnik muss eine Hochschulzugangsberechtigung vorliegen. Die besonderen Zugangsvoraussetzungen regelt die Zugangsordnung.
Zugangspraktikum
Ein Zugangspraktikums für den Studiengang Elektrotechnik ist nicht erforderdlich.
Ausländische Studienbewerber_innen
Ausländische Studienbewerber_innen, die ihren Schulabschluss oder ihren Hochschulabschluss im Ausland erworben haben oder Deutsche Studienbewerber_innen, die ihren Schulabschluss oder ihren Hochschulabschluss im Ausland erworben haben (Ausnahme: deutsche Auslandsschule) bewerben sich über uni-assist.
Deutschkenntnisse für ausländische Studienbewerber_innen
Gemäß § 1 (4) der Immatrikulationsordnung der Jade Hochschule kann die Immatrikulation bei Bewerber_innen mit einem als gleichwertig anerkannten ausländischen Vorbildungsnachweises davon abhängig gemacht werden, dass die Bewerber_innen über ausreichende Kenntnisse in der deutschen Sprache verfügen. Diese sind dann durch eine Deutschprüfung nachzuweisen. Zur Übersicht über die erforderlichen Deutschkenntnisse.
Studieninhalte
Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen (50 ECTS)
In diesem Bereich sind zehn Pflichtmodule vorgesehen, die in den ersten drei Semestern absolviert werden und denen der anderen Bachelorstudiengänge des Fachbereichs sehr ähnlich sind. Abbildung 5 zeigt die Anordnung dieser Module in der Studienstruktur des Bachelorstudiengangs Elektrotechnik.
Im Modul Onboarding sollen die Studierenden auf den weiteren Verlauf des Studiums vorbereitet werden. Nach erfolgreicher Teilnahme sind sie in der Lage, während des Studiums wiederholt auftretende Aufgaben zu erfüllen. Dazu zählen z.B. die korrekte Darstellung von Daten in Diagrammen, das Schreiben von technischen Berichten und das Erstellen der zugehörigen Präsentationen. Teile des Onboarding-Moduls werden in Gruppenarbeit absolviert, d.h. die Studierenden lernen, die sozialen und organisatorischen Prozesse einer Gruppenarbeit zu überwachen und zu evaluieren.
Abbildung: Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen |
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Die weiteren Module der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen können obiger Abildung entnommen werden. Sie bauen teilweise aufeinander auf, z.B. Mathematik 1 bis Mathematik 3.
Kernmodule Elektrotechnik (75 ECTS)
Die Kernmodule Elektrotechnik beginnen im zweiten Fachsemester und erstrecken sich bis zum sechsten Semester. Die Bachelorzwischenprüfung wird nach dem dritten Semester abgelegt. Die Kernmodule werden darauf basierend zunächst für die Phase vor der Bachelorzwischenprüfung und im Anschluss für die zweite Studienphase erläutert. die unten folgende Abbildung zeigt die Module der ersten drei Studiensemester, d.h. bis zur Bachelorzwischenprüfung.
Abbildung: Kernmodule Elektrotechnik bis zur Bachelorzwischenprüfung |
Im zweiten Fachsemester werden die im ersten Semester erworbenen grundlegenden Kenntnisse der Elektrotechnik erweitert durch das Modul „Elektrotechnik: Vertiefung“. Daneben lernen die Studierenden die „Werkstoffe der Elektrotechnik“ kennen. Das zweite Semester wird abgerundet mit einem Modul „Nichttechnische Wahlpflicht“, auf dessen Inhalt später eingegangen wird. Im dritten Fachsemester werden fünf weitere grundlegende Kernmodule der Elektrotechnik gelehrt:
- Objektorientierte Programmierung,
- Praktische Elektro- und Messtechnik,
- Grundlagen der Feldtheorie,
- Bauelemente und Grundschaltungen,
- Digitaltechnik und Mikroprozessortechnik.
Mit diesen Modulen wird das Basiswissen komplettiert, das notwendig ist, um fortgeschrittene Kernmodule und damit Module zur Vorbereitung auf die Spezialisierung zu belegen.
Abbildung unten zeigt die Kernmodule Elektrotechnik im zweiten Studienabschnitt ab dem 4. Fachsemester.
Abbildung: Kernmodule Elektrotechnik im zweiten Studienabschnitt |
In dieser Abbildung sind drei Module im vierten Fachsemester rot umrandet:
- Einführung in intelligente Automatisierung,
- Einführung in nachhaltige Energieversorgung,
- Einführung in die Nachrichtentechnik.
Sie bilden die Grundlage für die bereits vorgestellten Spezialisierungsbereiche und ermöglichen den Studierenden damit eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl eines Spezialisierungsbereichs. Zusätzlich verhindern sie einen eindimensionalen Studienverlauf, indem die Studierenden die Grundlagen aller Spezialisierungsbereiche kennenlernen und so fundiert auf die Arbeitswelt einer Ingenieurin / eines Ingenieurs der Elektrotechnik vorbereitet werden.
Weitere Kernmodule Elektrotechnik sind „Grundlagen der Systemtheorie“ im vierten und darauf aufbauend „Methoden und Anwendungen der Regelungstechnik“ im sechsten Semester. Die Module „Leistungselektronik“ im vierten Fachsemester sowie „Embedded Systems und Echtzeit-Betriebssysteme“ und „Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)“ im sechsten Semester vermitteln weitere Kompetenzen, die von einer späteren Spezialisierung unabhängig sind.
Spezialisierungsmodule (25 ECTS)
Nach dem Praxissemester wählen die Studierenden einen Spezialisierungsbereich und legen damit fünf Module dieses Bereichs fest, siehe Abbildung 7. Darin werden Fachkompetenzen vermittelt, die das in den Kernmodulen Elektrotechnik vermittelte Wissen vertiefen und ergänzen.
Spezialisierung „Automatisierungstechnik“
Um die erforderlichen Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen der Automatisierungspyramide zu erwerben benötigen die Absolvent_innen verschiedene Kenntnisse hinsichtlich
- Informationsgewinnung und Transport:
(Intelligente) Sensorsysteme, Vorverarbeitung der Messsignale, Transport der Daten über Bussysteme / Vernetzung (auch von Automatisierungssystemen); - Informationsverarbeitung:
Entwicklung, Programmierung und Test von Algorithmen auf Echtzeitrechnern, Modellierung, Speicherung und Visualisierung technischer Informationen, Verknüpfung von Prozess und Bediener (Mensch-Maschine-Kommunikation), Analyse, Steuerung, Regelung und Optimierung von Prozessen, Design und Programmierung von stationären und autonomen Robotern; und - Prozessbeeinflussung:
Aktoren und Stellglieder, Robotik (als Stellglied).
Teile dieser erforderlichen Kenntnisse werden bereits in den Kernmodulen der Elektrotechnik erworben. Dem Modul „Einführung in intelligente Automatisierung“ im vierten Fachsemester kommt die Schlüsselrolle zu, das im Grundstudium vermittelte Wissen zusammenzufassen, geeignet zu ergänzen und in die verschiedenen Aspekte der Automatisierungstechnik einzuordnen.
Weiterführende Aspekte werden in Spezialisierungsmodulen gelehrt:
- 6. Semester:
- Digitale Signalverarbeitung
- Robotik: Grundlagen und Anwendungen
- Steuerung und Visualisierung von Prozessen
- 7. Semester:
- Moderne Methoden der Regelungstechnik
- Industrielle Kommunikationssysteme
Spezialisierung „Nachhaltige Energiesysteme“
Die erforderlichen Kenntnisse werden wie in den anderen Spezialisierungsbereichen in den Kernmodulen der Elektrotechnik erworben und in den Spezialisierungsmodulen vertieft. Dabei wird den Studierenden im Modul „Einführung in nachhaltige Energieversorgung“ im Kerncurriculum ein Einblick in unterschiedliche Aspekte der nachhaltigen Energiesysteme ermöglicht, um diese im Kontext des Studiengangs einordnen zu können. Weiterführende Teilaspekte werden in den Spezialisierungsfächern gelehrt, die das notwendige Spezialwissen vermitteln und technologische Aspekte der Energietechnik anvisieren:
- 6. Semester:
- Technologie des Energietransports
- Elektrische Energienetze
- Energieerzeugung, Speicher und grüne Moleküle
- 7. Semester:
- Smart Grids
- Mobilitätskonzepte und Leistungselektronik
Spezialisierung „Nachrichtentechnik“
Die erforderlichen Kenntnisse werden wie in den anderen Spezialisierungsbereichen in den Kernmodulen der Elektrotechnik erworben und in den Spezialisierungsmodulen vertieft. Einen umfassenden Ersteindruck von der Vielfältigkeit der Nachrichtentechnik erhalten die Studierenden im Modul „Einführung in die Nachrichtentechnik“ im vierten Semester. Dabei lernen sie die drei wesentlichen Säulen der Nachrichtentechnik kennen: Hochfrequenztechnik, Übertragungstechnik und Digitaltechnik. Dabei wird exemplarisch an technischen Realisierungen verschiedener Teilbereiche ein grundlegendes Verständnis für die Nachrichtentechnik und deren Anwendungsbereiche vermittelt. Um die Qualifikationsziele zu erreichen, sind die aufgeführte Module essentiell. Sie gewähren eine optimale Vorbereitung auf den heutigen Arbeitsmarkt und zukünftige Herausforderungen im Bereich der Nachrichtentechnik.
- 6. Semester:
- Hochfrequenztechnik
- Übertragungstechnik
- Elektronische Schaltungen
- 7. Semester:
- Drahtlose Internet of Things Anwendungen
- Optische Nachrichtentechnik
Technische Wahlpflicht (20 ECTS)
Das Modulangebot im Bereich Technische Wahlpflicht bietet den Studierenden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für ihren Studienverlauf. Die Modulauswahl richtet sich nach dem tatsächlichen Angebot des Fachbereiches. Sie wird unter Berücksichtigung von wichtigen Entwicklungen in Gesellschaft, Wissenschaft und Technik vom Fachbereichsrat beschlossen und kann für jedes Semester aktualisiert werden. Die aktuelle Liste wird vor Beginn des Semesters in geeigneter Weise bekannt gegeben.
Die Module sind im Studium im sechsten und siebten Fachsemester angeordnet und eröffnen damit die Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu verbringen und die technischen Wahlpflichtmodule und ggf. die Spezialisierungsmodule durch Module der ausländischen Hochschule zu ersetzen. Werden im Auslandsaufenthalt zwei Module eines Spezialisierungsbereiches sowie mindestens zwei Module der technischen Wahlpflicht durch die Module der ausländischen Hochschule ersetzt, so wird dem gewählten Spezialisierungsbereich der Zusatz „international“ hinzugefügt und auf dem Zeugnis ausgewiesen.
Zusätzlich dazu haben die Studierenden die Möglichkeit, die technischen Wahlpflichtmodule so zu wählen, dass diese in ihrer Gesamtheit entweder zu einer weiteren technischen Spezialisierung oder zu einem anderen Studiengang des Fachbereichs gehören. In diesem Fall wird eine Zusatzqualifikation erworben, die als Zusatzqualifikation „Aspekte der/des [Name der Spezialisierung / des Studiengangs]“ im Zeugnis ausgewiesen wird (siehe § 4 Abs. 5 BPO im Band 1 I Anlage 1_3).
Nichttechnische Wahlpflicht (5 ECTS)
Die Module im Bereich Nichttechnische Wahlpflicht (NTWP) sollen die Studierenden dazu befähigen, wirtschaftliche und juristische Zusammenhänge zu kennen und mit diesem Wissen, die nichttechnischen Herausforderungen einer Ingenieurin / eines Ingenieurs zu bewältigen. Beispielsweise können die Studierenden Fremdsprachenkenntnisse verbessern und sich ggf. auf ein geplantes Auslandsemester frühzeitig vorbereiten. Die zur Verfügung stehenden Module werden in einer Liste zusammengefasst, durch den Fachbereichsrat genehmigt und rechtzeitig vor Semesterbeginn veröffentlicht.
Schlüsselqualifikation (5 ECTS)
Die Module im Bereich Schlüsselqualifikation, z.B. Projektmanagement, bieten den Studierenden die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und befähigen sie zum zivilgesellschaftlichen Engagement. Sie zielen auf die Ausbildung von Sozial- und Methodenkompetenz ab. Beispiele für Module im Bereich Schlüsselqualifikation sind Projektmanagement oder Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure. Die zur Verfügung stehenden Module werden in einer Liste zusammengefasst, durch den Fachbereichsrat genehmigt und rechtzeitig vor Semesterbeginn veröffentlicht.
Praxisphasen
Das Praxismodul im 5. Semester und die Abschlusspraxisphase stellen einen sehr wichtigen Be-standteil der Ausbildung dar und sind von besonderer regionaler Bedeutung. Im Praxismodul verbringen Studierende ein Semester in der Industrie und haben so die Möglichkeit, ihr theoretisch erworbenes Wissen in einem realen Arbeitsumfeld anzuwenden und zu vertiefen. In Kooperation mit insbesondere regionalen Unternehmen erhalten die Studierenden praxisnahe Einblicke in die täglichen Herausforderungen und Aufgaben von Ingenieur_innen.
Diese Kooperationen fördern nicht nur den Technologie- und Wissenstransfer zwischen der Jade Hochschule und der Industrie, sondern stärken auch insbesondere die regionale Wirtschaft, indem sie dem Bedarf an qualifizierten Fachkräften entgegenwirken und Innovationen voranzutreiben. Studierende profitieren von der intensiven Betreuung durch erfahrene Ingenieur_innen, können an aktuellen Projekten mitarbeiten und sammeln so wertvolle praktische Erfahrungen. Die Studierenden sind optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet und erhalten häufig konkrete Berufsperspektiven im Anschluss an das Studium.
Das Praxismodul hilft den Studierenden sich mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen. Viele Unternehmen bieten nach dem Praxissemester Werkstudentenverträge und nach dem Abschlusssemester feste Anstellungen an, wodurch der Übergang von der Hochschule in die Arbeitswelt nahtlos gestaltet werden kann. Die Absolventenbefragungen der letzten vier Jahre belegen, dass stets mehr als die Hälfte der Absolvent_innen direkt im Anschluss an das Studium eine reguläre abhängige Erwerbstätigkeit aufgenommen hat und in den Folgemonaten sind das dann ca. 76% der Absolvent_innen, die entweder ein Angestelltenverhältnis oder eine selbstständige Berufstätigkeit nachweisen (siehe Band 2 I Anlage 7_4). Darüber hinaus stärkt die Präsenz von Studierenden in regionalen Betrieben die Bindung an die Heimatregion und trägt zur nachhaltigen Entwicklung der lokalen Gemeinschaft bei. Das Praxismodul im Bachelorstudium Elektrotechnik ist somit ein essenzieller Schritt zur Ausbildung von Ingenieur_innen und zur Förderung der regionalen Innovationskraft.
Auslandsaufenthalt während des Studiums
Durch die Anordnung aller Module der Technischen Wahlpflicht und zweier Module aus dem Spezialisierungsbereich im siebten Semester wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, dieses Semester als Auslandssemester zu absolvieren. Entsprechende Regelungen sind in der Prüfungsordnung hinterlegt. Das achte Semester mit abschließender Praxisphase und der Bachelorarbeit kann ebenfalls im Ausland verbracht werden, so dass sich die Möglichkeit eröffnet, sowohl das siebte als auch das achte Semester gemeinsam zu einem Auslandsjahr zu organisieren.
Duale Variante
Die fachlich-inhaltliche Ausgestaltung des dualen Studiengangs folgt dem grundständigen Studiengang Elektrotechnik, das Studium ist allerdings mit einer beruflichen Ausbildung bzw. beruflichen Qualifikation/Praxisphase verzahnt.
Um die Doppelqualifizierung zu erreichen, wechseln sich im Rahmen des Studiums die Zeiten im Unternehmen und in der Hochschule semesterweise ab. In den Zeiten im Unternehmen findet zum Teil die Berufsausbildung statt. Die Semester an der Hochschule dienen der Teilnahme an den regulären Modulen und Veranstaltungen des Studiengangs. Die Ansprechpartner bezüglich aller Angelegenheiten des Studiums sowie Kontaktperson zum Partnerunternehmen sind die Studiengangsbeauftragten der dualen Studiengänge. Sie werden den Studierenden zu Beginn ihres Studiums vorgestellt und stehen für die Beratung in regelmäßigen Sprechstunden zur Verfügung.
Die Regelstudienzeit im dualen Bachelorstudium dauert acht Semester (240 ECTS) und beginnt in der ausbildungsintegrierenden Variante jeweils mit dem Wintersemester. Innerhalb des Studiums werden drei Semester vollständig im Ausbildungsbetrieb abgeleistet:
- das erste Fachsemester:
vor dem Beginn des ersten Theoriesemesters an der Jade Hochschule. - das fünfte Fachsemester:
direkt nach der Bachelorzwischenprüfung und vor der Wahl der Spezialisierung. - das achte Fachsemester:
Abschlusssemester.
Die Zeiten zwischen den Vorlesungszeiten an der Jade Hochschule stehen für die Berufsausbildung bzw. die Praxis zur Verfügung.
Das Studium beinhaltet fünf Theoriesemester, die größtenteils ähnlich mit dem regulären Studium organisiert sind. Dabei dauert ein Sommersemester jeweils vom 1. März bis in die 1. Juliwoche, also dem regulären Ende des Prüfungszeitraums. Das Wintersemester beginnt am 20. September und dauert bis zum Ende des Prüfungszeitraums Ende Januar. Da sämtliche Prüfungen studienbegleitend geplant sind, kollidieren die Theoriephasen nicht mit den Praxisphasen. Die Verflechtung und die Struktur des dualen Bachelorstudiums sind somit gut nachvollziehbar.
Der Start des dualen Studiums ist typisch im Winterssemester. In dieser Zeit findet die erste längere Phase im Unternehmen statt, wobei Studierende das Unternehmen kennenlernen und die Berufsausbildung beginnen. Gleichzeitig absolvieren sie in dieser Phase das Praxisprojekt 1 im Umfang von 15 ECTS, das von Professor_innen der Hochschule betreut und bewertet wird. Der Beginn des theoretischen Studiums an der Hochschule findet daher erst im Sommersemester statt.
Die zweite längere Phase im Unternehmen findet im fünften Semester statt. Hier wird das Praxisprojekt 2 ebenfalls im Umfang von 15 ECTS unter Betreuung der Hochschule absolviert. Zusätzlich ist in diesem Semester der Abschluss der beruflichen Ausbildung vorgesehen durch Ablegen der zugehörigen Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer.
Zusätzlich zu den beiden Praxisphasen im ersten und fünften Semester verbringen die Studierenden die Praxisphase im Abschlusssemester im Partnerunternehmen und erarbeiten dort auch ihre Abschlussarbeit. Diese drei Praxisphasen, d.h. die Praxisprojekte 1 und 2 sowie die Abschlusspraxisphase, werden von Professor_innen des Fachbereiches begleitet und bewertet. Dadurch ist die wissenschaftliche Befähigung der Studierenden sichergestellt.
Bedingt durch die oben beschriebenen Phasen, die im Unternehmen verbracht werden und anteilig der Berufsausbildung bzw. der Praxisphase gewidmet sind, ergeben sich im ersten und fünften Semester Unterschiede von jeweils 15 ECTS im Vergleich zum grundständigen Studiengang. Die fehlenden 30 ECTS werden ausgeglichen durch Belegen von zusätzlichen Modulen in den Theoriesemestern, die die Studierenden komplett an der Hochschule verbringen. Dabei werden in vier Theoriesemestern Prüfungen im Gesamtumfang von 35 ECTS und in einem Theoriesemester im Umfang von 40 ECTS abgelegt, d.h. mehr als die üblichen 30 ECTS pro Semester. Damit ist der duale Studiengang als Intensivstudiengang eingestuft, was in § 2a Abs.2 BPO Elektrotechnik dual festgeschrieben ist (siehe Band 2 I Anlage 1_3).
Die oben beschriebenen Umstände münden in einer gegenüber dem grundständigen Bachelorstudiengang geringfügig anderen Studienstruktur. Die Abbildung unten zeigt den detaillierten Studienverlauf des dualen Studiengangs und verdeutlicht die in den intensiven Theoriesemestern erhöhte Arbeitsbelastung der Studierenden.
Abbildung: Studienverlauf des Bachelorstudiums Elektrotechnik dual |
Die studentische Arbeitsbelastung, insbesondere im Hinblick auf die erhöhte Arbeitsbelastung in den Intensivsemestern, wurde in der laufenden Akkreditierungsperiode evaluiert und bestätigt erneut die über zwanzigjährige Erfahrung im Fachbereich, dass der duale Studiengang als Intensivstudium sehr gut studierbar ist (siehe Band 2 I Anlage 7_8).
Kontakt
Neben dem Studiengangsbeauftragten Prof. Dr.-Ing. Sebastian Koj gibt es noch viele weitere Informations- und Unterstützungsangebote:
- Erstsemesterinformationen
- Gleichstellungsstelle und der Vertrauensrat - Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt.
- Hochschulbibliothek
- Hochschulrechenzentrum
- Immatrikulationsamt - Bewerbung, Zulassung, Beurlaubung, Exmatrikulation
- International Office - Studium im Ausland, Kontakt für ausländische Studierende
- Prüfungsamt - Prüfungszeiträume, Prüfungsordnungen
- Psychologische Beratungsstelle des Studentenwerks - Krisenberatung
- Weitere Hilfen für den Studienalltag, Pläne, Links und Tipps zur Freizeitgestaltung.
- Zentrale Studienberatung - Orientierungshilfen, Lernunterstützung, Krisenberatung
Qualifikationsziele
Im Zuge dieser Reakkreditierung wurde das Studienangebot mit der Zielsetzung weiterentwickelt, den aktuellen Anforderungen des Ingenieurprofils der Zukunft zu entsprechen und die Absolvent_innen in die Lage zu versetzen, in ihren zukünftigen Arbeitsumgebungen (KMU, Behörden, Großbetriebe) einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Unter Berücksichtigung der vom Akkreditierungsrat definierten Qualifikationsziele (Drs. AR 20/2013) werden vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften die Qualifikationsziele der künftigen Absolvent_innen in zwei Ebenen definiert: in der Grundebene und der darüberliegenden Ebene der fachrichtungsspezifischen Qualifikation.
Die Grundebene definiert fachrichtungsübergreifende Qualifikationen: Grundfähigkeiten einer Ingenieurin / eines Ingenieurs und ihre / seine überfachlichen Kompetenzen.
Wissenschaftliche Befähigung
Die ingenieurwissenschaftliche Bildung an der Jade Hochschule folgt dem Prinzip des anwendungsorientierten Lehrens und Lernens, das die Studierenden während des Vertiefungsstudiums oder im Praxismodul bzw. der Praxisphase in das Arbeitsumfeld der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung einführt. Dieses Qualifikationsziel gibt unseren Absolvent_innen langfristig die Perspektive, Stellen in Führungspositionen zu besetzen.
Unsere Absolvent_innen
- haben ein breites und integriertes Wissen und Verständnis der wissenschaftlichen Grundlagen auf dem Gebiet des jeweiligen Studiengangs nachgewiesen. Ihr Wissen entspricht dem Stand der Fachliteratur und schließt zugleich vertiefte Wissensbestände des aktuellen Stands der Forschung auf dem gewählten Spezialisierungsgebiet ein.
- beherrschen die notwendigen ingenieurwissenschaftlichen Methoden und verfügen über ein kritisches Verständnis der wichtigsten Theorien und Prinzipien sowie über Methodenkompetenz auf dem Gebiet des Studiengangs Elektrotechnik.
- sind in der Lage, selbständig weiterführende Lernprozesse zu gestalten und damit ihr Wissen im ingenieurwissenschaftlichen Bereich selbständig zu erweitern und zu vertiefen.
- beherrschen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und können fachbezogene Positionen und Problemlösungen formulieren und argumentativ verteidigen.
- können technisch-wissenschaftlich fundierte Berichte erstellen.
- sind in der Lage, sich sowohl mit Fachvertretern als auch mit Laien über Informationen, Ideen, Probleme und Lösungen auszutauschen.
- kennen die technologischen und systemischen Herausforderungen der Energiebranche und können die sich daraus ergebenden gesamt-gesellschaftlichen sowie regionalen Veränderungen einordnen und verantwortlich mitgestalten.
- können einschätzen, welches Potential die sog. „Future Skills“ wie Industrie 4.0, Digitalisierung und KI-Anwendungen bieten. Aktuell steht der Jade Hochschule das von der HAWK Hildesheim/Holzminden angebotene generative KI-System HAWKI zur Verfügung.
- können als Ingenieure die Auswirkungen von Entwicklungen unter fachlichen, gesellschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten bewerten.
Berufsbefähigung
Die Befähigung zur qualifizierten Erwerbstätigkeit wird erreicht, indem die Studierenden sich eine individuelle fachliche Spezialisierung erarbeiten, welche sie zu Experten in ingenieurwissenschaftlichen Fragen macht. Dabei ist die starke Verflechtung von theoretischen Studieninhalten, experimenteller Laborarbeit und anwendungsorientierten Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung (z.B. in Praxisphasen, der Bachelor- oder Masterarbeit) in unterschiedlichen technischen Themenbereichen während der gesamten Studienzeit zu berücksichtigen.
Unsere Absolvent_innen
- verfügen über instrumentelle Kompetenz, womit sie ihr Expertenwissen und -verständnis in ihrer Tätigkeit oder ihrem Beruf anwenden und Problemlösungen und Argumente in ihrem Fachgebiet erarbeiten und weiterentwickeln können.
- sind in der Lage, autonom ingenieurwissenschaftliche, anwendungsorientierte Projekte zu planen und durchzuführen.
- sind vertraut mit Fragestellungen der Arbeitssicherheit.
- verfügen über kommunikative Kompetenzen und können technisch-wissenschaftliche Inhalte in eine für Nichtfachleute verständliche Form transformieren.
Persönlichkeitsentwicklung
Der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Dimension Persönlichkeitsbildung, die auch die künftige zivilgesellschaftliche, politische und kulturelle Rolle der Absolvent_innen umfasst, wird durch fünf Werte: innovativ, kompetent, kooperativ, vielfältig, zugewandt (siehe das Leitbild der Jade Hochschule) geprägt und spiegelt sich in der Strategie für Studium und Lehre, die ein lebendiger Prozess ist und zurzeit weiterentwickelt wird.
Die Flexibilität der Bachelor- und Masterstrukturen wird für die Umsetzung attraktiver Studienangebote genutzt. Auf der Grundlage solider Kerncurricula bieten die Studiengänge zahlreiche Möglichkeiten für interdisziplinäre Brückenschläge, die charakteristisch für aktuelle und künftige technische und gesellschaftliche Herausforderungen sind und damit den Berufsalltag unserer Absolvent_innen prägen werden.
Im Rahmen der fachwissenschaftlichen Ausbildung wird die Persönlichkeitsentwicklung durch eine Kombination eigenständiger, individueller Arbeit mit Gruppenarbeiten unterstützt. Diese Lehr- und Lernform fördert neben der fachlichen Weiterentwicklung auch die individuelle Sozialkompetenz und Verbindlichkeit durch die wechselseitige Abhängigkeit innerhalb eines Teams.
Lehrveranstaltungen wie Projektmanagement oder Bürgerliches Recht, die zu Schlüsselqualifikationen bzw. den nichttechnischen Wahlpflichtmodulen gehören, sind feste Bestandteile des Curriculums. Hier und in anderen (Labor)Veranstaltungen wird sowohl das Arbeiten in Gruppen, das Lösen von Konflikten, das Abwägen von Entscheidungen als auch die Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse und das Schreiben technisch-wissenschaftlicher Berichte vermittelt. Curricular verankert ist auch Vermittlung von interkulturellen und kommunikativen Kompetenzen (Intercultural Communication and Management oder International Project). Diese Kompetenzen können auch durch Auslandsaufenthalte für Studium und / oder Praktika erworben werden. Dafür sind Mobilitätsfenster z.B. im fünften sowie dem siebten oder / und achten Semester vorgesehen. In den Lehrveranstaltungen werden interkulturelle Teamarbeit und Kommunikation gefördert. Die aufgelisteten Maßnahmen und Bestandteile des Studiums tragen erheblich zur Persönlichkeitsentwicklung bei und leisten zusätzlich einen Beitrag zur Befähigung zum zivilgesellschaftlichen Engagement.
Daneben gibt es Bildungsaktivitäten, die außerhalb des Curriculums im Rahmen des Jade Kulturwerks angeboten werden. Das Engagement über den Vorlesungsplan hinaus gibt den Studierenden und allen Hochschulangehörigen die Gelegenheit, ein breit gefächertes kulturelles Angebot zu gestalten und zu nutzen.
Unsere Absolvent_innen
- sind teamfähig und kooperativ.
- verfügen über soziale und interkulturelle Kompetenz.
- können Verantwortung in einem Team übernehmen.
- reflektieren wissenschaftliches Handeln im ethischen, sozialen und kulturellen Zusammenhang.
Die Dimension Persönlichkeitsbildung umfasst auch die künftige zivilgesellschaftliche, politische und kulturelle Rolle der Absolvent_innen. Die Studierenden erwerben in ihrem Studium auch überfachliche Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, die Relevanz ihres ingenieurwissenschaftlichen Fachwissens für aktuelle gesellschafts- und umweltpolitische Fragestellungen einzuordnen. Sie können damit ein Verständnis für Nachhaltigkeit und Diversität entwickeln und einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Die Lehrenden sind gefordert, Handlungsfelder, Möglichkeiten und die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements im Rahmen des Curriculums zu berücksichtigen und zum zivilgesellschaftlichen Engagement anzuregen. So werden die Studierenden motiviert, den Einsatz ihrer im Studium erlangten professionellen Handlungs- und Urteilsfähigkeit nicht nur auf das ingenieurwissenschaftliche oder berufliche Handlungsfeld zu begrenzen, sondern auch zivilgesellschaftlich einzusetzen. Die Studierenden sind aufgefordert, z.B. durch die Beteiligung an Gremienarbeit und der studentischen Selbstverwaltung.
Unsere Absolvent_innen
- sind in der Lage, relevante Informationen in ihrem Handlungsfeld zu sammeln, zu bewerten und zu interpretieren, dabei eigene und fremde Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und ihre Bedeutung in einen zivilgesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen.
- verfügen über die Fähigkeit, ingenieurwissenschaftliche Problemstellungen als mehrdimensionale Aufgabenkomplexe zu betrachten, in denen neben wissenschaftlichen im gleichen Maße gesellschaftliche und ethische Erkenntnisse berücksichtigt werden.
- können ihre wissenschaftlichen Ergebnisse in der Öffentlichkeit oder vor einem Fachpublikum unter Berücksichtigung ethischer und gesellschaftspolitischer Gesichtspunkte vertreten.
Diese Grundqualifikationsziele werden in der darüberliegenden Ebene um fachrichtungsspezifische Qualifikationsziele ergänzt. Die Fachqualifikation garantiert die Befähigung, eine qualifizierte Erwerbstätigkeit in der ausgewählten Fachrichtung aufzunehmen. In den Elektrotechnik-Studiengängen wird neben der Fokussierung auf traditionelle Fächer wie Grundlagen der Feldtheorie oder Bauelemente und Grundschaltungen ein besonderes Augenmerk auf regionale Anforderungen und Randbedingungen gelegt. Zu nennen sind dabei für die Region Wilhelmshaven insbesondere die elektrische Energietechnik und Energiespeicherung.
Fachqualifikation
Der Bachelorstudiengang Elektrotechnik dient der Vermittlung von Grundlagen- und ausgewählten Spezialkenntnissen aus dem Bereich der Elektrotechnik. Der Studiengang ist anwendungsorientiert konzipiert.
Um die Fachqualifikation sicherzustellen, werden Handlungskompetenzen zu sechs Kompetenzclustern zusammengefasst und den Modulen der Bachelorstudiengänge gewichtet zugeordnet. Die Aufstellung der Cluster beruht auf einer Analyse des regionalen und überregionalen Arbeitsmarktes sowie dem aktuellen Stand der Technik.
In der folgenden Tabelle sind die sechs Kompetenzcluster und die zugehörigen Handlungskompetenzen der Absolvent_innen des Bachelorstudiengangs Elektrotechnik aufgelistet.
Kompetenzcluster | Handlungskompetenzen | |
A Kompetenzen und Fähigkeiten zu lebenslangem Lernen, um sich arbeitsmarktorientiert weiterzuentwickeln, abgesichert durch fundierte physikalische, mathematische und elektrotechnische Kenntnisse und grundlegende, entwicklungsunabhängige Informatikfähigkeiten. |
Die Absolvent_innen des Studiengangs - berücksichtigen branchenspezifische und aktuelle Vorgaben und Bestimmungen zu Sicherheitsthemen. |
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- überblicken permanent aktuelle Entwicklungsthemen und branchenspezifische Trends und setzen diese im betrieblichen Umfeld um. | ||
- können die Grenzen und Fähigkeiten neuer Tools und die Lösungsvorschläge von KI-Tools beurteilen. | ||
- können Lösungsvorschläge in kurzer Zeit umsetzen. | ||
- arbeiten sich eigenständig in neue Verfahren und Technologien ein, z.B. durch Literaturrecherche. | ||
- bilden sich in dieser als auch in verwandten Ingenieurdisziplinen kontinuierlich weiter, um sich den wandelnden Arbeitsmarktanforderungen anzupassen. | ||
B Kompetenzen und Fähigkeiten zur Problemlösung, zur studien- und fachübergreifenden Umsetzung von Lösungsstrategien und -konzepten |
Die Absolvent_innen des Studiengangs - berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte im Produktlebenszyklus elektrotechnischer Geräte. |
|
- kombinieren verschiedene Teildisziplinen der Elektrotechnik miteinander, um neue Lösungen zu finden. | ||
- entwickeln elektrische, elektronische sowie informationstechnische Produkte (inkl. Service-Produkte). | ||
- modellieren komplexe elektrotechnische Sachverhalte für Simulationszwecke. | ||
C Kompetenzen und Fähigkeiten zur arbeitsmarktspezifischen, regionalpassfähigen Ausrichtung in den klassischen Spezialisierungen |
Die Absolvent_innen des Studiengangs - kennen und verstehen spezifische Problemstellungen gemäß gewählter Spezialisierung. |
|
- beherrschen die Verfahren und Methoden gemäß gewählter Spezialisierung und können diese zur Lösung von entsprechenden Fragestellungen qualifiziert anwenden. | ||
D Team- und Kommunikationsfähigkeit, Kompetenzen und Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit im nationalen und internationalen Kontext |
Die Absolvent_innen des Studiengangs - haben ein ausgeprägtes Wissen und Verständnis für interkulturelle Aspekte in der internationalen Zusammenarbeit, z.B. in internationalen Projekt- und Produktmanagement-Teams. |
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- beherrschen Kommunikation, Wissensaustausch und Arbeitsorganisation in inter- und multidisziplinären Projekten sowie in Teams zur Entwicklung innovativer elektrotechnischer Produkte und Dienstleistungen. | ||
- präsentieren Arbeitsergebnisse souverän in Präsenz, Online- oder Hybridformaten, was die Grundlage bildet z.B. für Tätigkeiten in technischer Beratung, Wissenschaftskommunikation oder Kundenschulung. | ||
- vertreten souverän elektrotechnische Aspekte in inter- und multidisziplinären in nationalen sowie internationalen Projekten. | ||
E Überdurchschnittliche praktische, anwendungsbezogene Kompetenzen durch erhöhten Praxisanteil |
Die Absolvent_innen des Studiengangs -parametrieren und bedienen moderne elektrotechnische Komponenten und Systeme. |
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- analysieren, bewerten und visualisieren technische Daten und Sachverhalte, z.B. von technischen Prozessen. | ||
- beherrschen moderne Messgeräte und Messverfahren zur Ermittlung von technischen Kenngrößen zur Qualitätssicherung und Prozessüberwachung. | ||
- planen Tests und Prüfungen, bereiten diese vor und führen sie in allen Phasen der Produktentwicklung sowie des Produktlebenszyklus durch. | ||
F Kompetenzen zur wissenschaftlichen Arbeitsweise |
Die Absolvent_innen des Studiengangs |
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- analysieren und strukturieren komplexe elektro- und informationstechnische Aufgabenstellungen. | ||
- dokumentieren Ergebnisse von wissenschaftlichen Arbeiten verständlich in einer komplexreduzierten Weise. | ||
- erforschen und erweitern vorhandenes Wissen der Elektrotechnik selbstständig. |
Tabelle: Handlungskompetenzcluster im Bachelorstudiengang Elektrotechnik
Im Rahmen des Studiengangs können sich Studierende in drei Bereichen spezialisieren:
- Automatisierungstechnik
- Nachhaltige Energiesysteme und
- Nachrichtentechnik
Die Ausrichtung und die vertieften Qualifikationsziele dieser Spezialisierungen basieren auf der Analyse des regionalen und überregionalen Arbeitsmarktes, den daraus resultierenden Anforderungen sowie dem aktuellen Stand der Technik.
Spezialisierung Automatisierungstechnik
Die Automatisierungstechnik befasst sich mit der automatischen Steuerung technischer Prozesse. Dabei werden Anlagen und Maschinen so aufgebaut und programmiert, dass sie selbstständig und ohne die Bedienung von Menschen funktionieren und arbeiten können. Mit Fortschritten der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet finden deshalb immer mehr intelligente und digital vernetzte Systeme Anwendung, mit denen eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich wird. Dabei kann nicht nur ein einzelner Produktionsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette optimiert werden.
Die Absolvent_innen spezialisiert auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik sind befähigt zur Aufnahme einer qualifizierten Erwerbstätigkeit in dem gewählten Bereich und sind vorbereitet für die Aufnahme eines Masterstudiengangs Elektrotechnik.
Der Einsatzbereich der Automatisierungstechnik ist sowohl regional als auch bundesweit sehr breit aufgestellt. Deshalb werden die Handlungskompetenzen nicht branchenspezifisch, sondern in Anlehnung an die in der Abbildung gezeigte Automatisierungs-pyramide definiert. Die Pyramide bietet eine klare Struktur für die Planung, Implementierung und Wartung von Automatisierungssystemen. Dabei hat jede Ebene eigene Aufgaben und erfordert damit unterschiedliche Kompetenzen, die bei der Formulierung der Qualifikationsziele berücksichtigt werden müssen.
Die wesentlichen Handlungskompetenzen der Absolvent_innen spezialisiert auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik umfassen ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Wissen, das ihnen die Einarbeitung in unterschiedliche technische Prozesse zur Automatisierbarkeit ermöglicht. Dazu gehört die Fähigkeit, komplexe Prozesse zu analysieren und geeignete Automatisierungsansätze zu identifizieren. Die Absolvent_innen sind in der Lage, Automatisierungsaufgaben systematisch in die Prozessleit-, Steuerungs- sowie Feldebene zu unterteilen und für jede Ebene geeignete Lösungen zu entwickeln. Sie kennen die Schnittstellen zwischen diesen verschiedenen Ebenen.
Auf der Feldebene kennen sie Mess- und Stellprinzipien für den jeweiligen technischen Prozess und können nach weiterer Recherche geeignete Sensoren/Aktoren ermitteln und auswählen. Zudem kennen sie die gängigen Methoden zum Informationstransport, d.h. der Vernetzung. Auf der Steuerungsebene haben die Absolvent_innen einen Überblick über die gängigen Methoden zur Prozessdatenverarbeitung und können sich nach weiterer Recherche für die notwendige bzw. die zielführende Methode entscheiden. Sie können diese implementieren, d.h. programmieren, in Betrieb nehmen und testen. Auf der Prozessleitebene können sie technische Informationen visualisieren und die Mensch-Maschine-Schnittstelle darstellen. Sie müssen in der Lage sein, physikalische Modelle des Prozesses zu bilden, diese in geeigneter Weise in eine Simulation umzusetzen und Regelungen / Steuerungen hinsichtlich der Zielkriterien zu entwerfen.
Die Fähigkeit, die erarbeiteten Lösungen zu implementieren, schließt den gesamten Prozess von der Konzeptentwicklung über die Detailplanung bis hin zur Inbetriebnahme und Optimierung der Automatisierungssysteme ein. Hierzu gehören ebenfalls die kontinuierliche Überwachung, Anpassung und Verbesserung der Systeme, um ihre Zuverlässigkeit und Effizienz zu gewährleisten.
Die Absolvent_innen spezialisiert auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik sind durch ihre umfassende Ausbildung in der Lage, die Herausforderungen der Automatisierungstechnik zu meistern, innovative Lösungen zu entwickeln und damit den Anforderungen der Industrie 4.0 gerecht zu werden.
Spezialisierung Nachhaltige Energiesysteme
Der voranschreitende Klimawandel ist Treiber für neue Technologien in der Energiebranche, erhöhte Netzausbauaktivitäten, eine intensivere Sektorenkopplung und damit einhergehend eine verstärkte Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs.
Die Absolvent_innen spezialisiert im Bereich Nachhaltige Energiesysteme kennen die technologischen und systemischen Herausforderungen der Energiebranche und können die sich daraus ergebenden gesamt-gesellschaftlichen sowie regionalen Veränderungen einordnen und verantwortlich mitgestalten. Dazu verfügen sie über vertiefte Kenntnisse sowie anwendungsorientierte Fähigkeiten und Kompetenzen in den Bereichen:
- Energiewirtschaftliche und -technische Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten sowie Anforderungen an die Versorgungssicherheit.
- Regenerative Energieerzeugung und Energieumwandlung beispielsweise durch Nutzung von Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft, Biomassekraftwerke, solarthermische und geo-thermische Kraftwerke, thermische und motorische Kraftwerktechnologie.
- Leistungsübertragung, -verteilung und -transport in intelligenten Stromnetzen inklusive Betriebsmitteltechnologie (On- und Offshore), Aspekte der Qualitätssicherung sowie Netzbetrieb und Netzentwicklung in Zeiten einer voranschreitenden Digitalisierung der Energienetze.
- Energiespeicherung und Power2X-Technologien, z.B. Einsatz von Wasserstofftechnologie.
- Mobilitätskonzepte basierend auf batterieelektrischen und Brennstoffzellen-Fahrzeugrealisierungen.
Spezialisierung Nachrichtentechnik
Die Nachrichtentechnik befasst sich mit digitalen Netzen, deren Komponenten und mit der Datenübertragung. Die Absolvent_innen spezialisiert im Bereich Nachrichtentechnik werden zur Aufnahme einer qualifizierten Erwerbstätigkeit und zur Vorbereitung für die Aufnahme eines Masterstudiengangs in diesem Bereich befähigt. Sie sind darauf vorbereitet, eine breite Palette von Aufgaben im Bereich der Kommunikationstechnologie zu übernehmen. Sie können Telekommunikationsnetze planen, installieren, betreiben und diese Netzwerke effizient konfigurieren und verwalten. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Kommunikationschips zu entwickeln, die für die hardwarebasierte Umsetzung von Kommunikationssystemen unerlässlich sind.
Ein weiteres wichtiges Kompetenzfeld ist die Entwicklung von Signalverarbeitungssystemen. Dabei geht es um die Analyse und Optimierung von Signalen mit dem Ziel deren Übertragung und Verarbeitung zu verbessern. Die Absolvent_innen spezialisiert im Bereich Nachrichtentechnik können komplexe Algorithmen entwickeln, die für die Signalverarbeitung und Fehlerkorrektur notwendig sind, sowie Protokolle erstellen, die die Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen und Komponenten regeln. Diese Fähigkeiten ermöglichen es ihnen, umfassende und leistungsfähige Kommunikationslösungen zu entwickeln und zu implementieren.
Duale Variante Studiengang Elektrotechnik
Die überfachlichen Qualifikationsziele und die Fachqualifikationsziele wurden für den grundständigen Studiengang beschrieben. Diese gelten uneingeschränkt auch für die duale Variante des Studiengangs.
Besonderes Qualifikationsprofil
Das Grundprinzip des dual organisierten Studiums ist die semesterweise Verzahnung des Studiums im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade Hochschule als erstem Lernort und der Berufsausbildung bei der ausbildungsintegrierten dualen Variante bzw. der Praxisphasen bei der praxisintegrierten dualen Variante im Unternehmen als zweitem Lernort. Das Curriculum ist auf zwei Lernorte verteilt. Es erfordert eine sowohl inhaltliche als auch zeitliche bzw. organisatorische Integration und zielt darauf, ein besonderes Qualifikationsprofil zu erreichen.
Das Ziel ist dabei die Doppelqualifizierung aus wissenschaftlichem Studium und betrieblicher Ausbildung bzw. berufspraktischer Qualifikation. Erreicht werden dadurch auf der einen Seite eine hinreichende wissenschaftliche Befähigung der Absolvent_innen und auf der anderen Seite eine hohe Employability, denn der enge Kontakt zum Partnerunternehmen sorgt für Absolvent_innen mit noch besserer Praxisorientierung und erweiterten Kenntnissen über die Arbeit und die Abläufe in einem Unternehmen.
Die Berufsausbildung wird durch einen Ausbildungsrahmenplan geregelt, das Studium durch die Prüfungsordnungen Teil A und Teil B. Beim ausbildungsintegrierten Studium ist der erste Abschluss der IHK-Ausbildungsabschluss. Der Studienabschluss ist der Bachelor of Engineering (B. Eng.).