Die Planung für einen Theaterbau hat es in sich. Auf der einen Seite verlangt die Aufgabe nach ausgezeichneter Architektur, handelt es sich doch um ein Gebäude, mit dem die öffentliche Hand zeigt, was sie unter Baukultur versteht. Auf der anderen Seite bezieht sich der vorwiegend repräsentative Anspruch auf die Wirkung im Stadtraum, auf das Foyer und, mit leichten Einschränkungen, auch auf die Zuschauerräume. Bei Letzteren haben die technischen Bedingungen von Akustik und Lichttechnik einen großen Einfluss auf die Raumgestaltung. Der Bühnenvorhang bildet dabei die Grenze zwischen jenen Räumen, die eine besondere ästhetische Herausforderung darstellen, und jenen, die wegen ihrer Funktionszusammenhänge – verbunden mit ihren extremen technischen Bedingungen – eine ganz andere Herangehensweise erfordern.
Lina Müller studierte von 2009 bis 2017 Architektur in Oldenburg, Stuttgart und Venedig. Seit 2017 ist sie im Büro Lederer Ragnarsdóttir Oei, jetzt LRO in Stuttgart tätig. Sie ist Lehrbeauftragte am Institut für Raumkonzeptionen und Grundlagen des Entwerfens bei Prof. Markus Allman, Universität Stuttgart sowie am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren bei Prof. Florian Nagler, TU München.
Der Vortrag findet am Dienstag den 18. Juni im Raum E22 (Hauptgebäude, Ofener Str. 16) statt und ist öffentlich.