Team Akustik

Im Team Akustik beschäftigen wir uns damit, wie Schall von natürlichen oder technischen Quellen bis zum menschlichen Innenohr gelangt und infolge wahrgenommen wird und wie man diesen Prozess technisch (z.B. durch Hörsysteme oder Konzertsäle) beeinflussen sowie durch elektroakustische Messungen das Verständnis der Funktion des gesunden oder pathologischen Gehörs erweitern kann. Wichtige Forschungsgebiete sind daher die Physiologie von Außen- und Mittelohr, die virtuelle Akustik, die akustische Messtechnik, die Raumakustik und die Elektroakustik.

Team

Projekte

Einfluss des Audio-Renderings in virtuellen Umgebungen auf Realismus, Präsenz und sozio-kognitive Verarbeitung

Auditive Kognition in interaktiven virtuellen Umgebungen (AUDICTIVE)

Das sogenannte Auralisieren von Räumen ermöglicht es, in eine akustische Szene hineinzuhören, z.B. über Kopfhörer, ohne in dieser physisch anwesend zu sein. Die Wahrnehmung des gehörten Raumes kann sich dabei aufgrund fehlender visueller, haptischer, und anderer Eindrücke von der Wahrnehmung im echten Raum unterscheiden. Durch die Verwendung einer VR-Brille kann zusätzlich zum akustischen ein visuelles 3D Raummodell dargestellt werden, um diesen Unterschied zu minimieren. Es stellt sich dabei die Frage, inwiefern interaktive virtuelle Umgebungen (iVE), also die Kombination aus auditivem und visuellem Stimulus, den Realismus der Wahrnehmung des gehörten Raumes verbessern und ob es weitere Einflussfaktoren gibt, die einen Vergleich zwischen realem Raum und der Simulation beeinflussen.

Im Laufe des Projektes werden unterschiedliche Szenarien betrachtet, um den Einfluss verschiedener Wiedergabeverfahren in unterschiedlichen Räumen zu untersuchen. Zuerst wird die Wiedergabe eines Stimulus im realen Raum über Lautsprechern mit der Auralisierung über Kopfhörer verglichen. Das Ziel ist, vorhergehende Ergebnisse zu bestätigen, wie zum Beispiel, dass die Auralisierung sehr realitätsnah möglich ist. Anschließend werden Plausibilität und Authentizität der akustischen und visuellen Simulation im realen Raum im Vergleich zu einer Laborbedingung gemessen.

In Kooperation mit der Universität Regensburg werden interaktive virtuelle Umgebungen verwendet, um kognitionspsychologische Untersuchungen durchzuführen. Bei den bisherigen Untersuchungen in diesem Bereich wurde eine realitätsnahe Audiowiedergabe vernachlässigt.

Fördermittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Schwerpunktprogramm: Auditive Kognition in interaktiven virtuellen Umgebungen (AUDICTIVE)
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Blau
Mitarbeiter: Felix Stärz
Projektlaufzeit: 10/2020 - 09/2023
Kooperationspartner: Prof. Dr. Steven van de Par (Universität Oldenburg)​​​​​​​, Prof. Dr.  Andreas Mühlberger (Universität Regensburg)​​​​​​​, Dr. Leon Kroczek (Universität Regensburg)​​​​​​​, Sarah Roßkopf (Universität Regensburg)​​​​​​​
Website: link​​​​​​​

Akustisches Ohrpassstück mit mehreren Mikrofonen und Lautsprechern zur kombinierten Entzerrung, Rückkopplungsunterdrückung und Störgeräuschreduktion (SFB 1330 "HAPPAA")

Sonderforschungsbereich 1330 "Hörakustik: Perzeptive Prinzipien, Algorithmen und Anwendungen" (HAPPAA) - Teilprojekt C1

Ein akustisch transparentes Im-Ohr-Hörsystem, das uns trotz seines Sitzes im Gehörgang mit offenen Ohren hören und seine eigene Anwesenheit vergessen lässt, ist ein wichtiger Baustein, um uns in komplexen Kommunikationssituationen, etwa in einer Caféteria, unbeschwert und natürlich zu verhalten. Ziel des Projektes C1 ist es, in solchen Alltagssituationen die bestmögliche Hörunterstützung erfahren zu können, ohne Nebenwirkungen wie Rückkopplungen, verfälschte Wahrnehmung der eigenen Stimme oder Beeinträchtigung durch Störgeräusche in Kauf nehmen zu müssen. Im Projektteil der Jade Hochschule geht es dabei hauptsächlich um die Individualisierung von Modellen als Voraussetzung für individualisierte Algorithmen durch den Einsatz mehrerer kleiner Lautsprecher und Mikrofone. In bisherigen Ansätzen wurden interindividuelle Unterschiede ignoriert und stattdessen nur künstliche oder durchschnittliche Ohrgeometrien und die resultierenden Eigenschaften herangezogen. Jeder Mensch hat jedoch seine eigenen Ohren und damit eine individuelle Art zu hören. Die angestrebte akustische Transparenz stellt sich für die einzelne Person demnach nur ein, wenn der Einfluss des Hörsystems individuell aufgehoben werden kann. Zwei Prototypen mit unterschiedlichem Design sind entwickelt worden, wobei der Zweitere mit einer generischen „one-size-fits-all“-Form mittlerweile als „Hearpiece“ auch erworben werden kann, um in anderen wissenschaftlichen Studien eingesetzt werden zu können.

Fördermittelgeber: DFG (SFB 1330 “HAPPAA”)
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Blau und Prof. Dr. Simon Doclo (Universität Oldenburg)
Mitarbeiter: Reinhild Roden (Tobias Sankowsky-Rothe)
Projektlaufzeit: seit 2018
Kooperationspartner: Prof. Dr. Simon Doclo (Universität Oldenburg)
Website: Projekt-Webseite (Seiten des SFB 1330)
 

Mittelohr-Screening bei Neugeborenen und Kleinkindern

Ziel des Projektes ist die Entwickelung, Optimierung und Evaluation eines Verfahrens zur Detektion von Funktionsstörungen des Mittelohres bei Neugeborenen und Kleinkindern im Rahmen einer möglichst kurzen Screening-Untersuchung.

Grundlage des Verfahrens ist die Messung der akustischen Impedanz am Eingang des Gehörgangs, die mit einer Sonde, bestehend aus Lautsprecher und Mikrofon, gemessen wird. Bei dieser Messung werden neben der interessierenden Funktionalität des Mittelohres auch die akustischen Eigenschaften des Gehörgangs und seiner Wände erfasst.

Im Rahmen des Projektes werden Messungen der akustischen Impedanz des Ohres an Säuglingen durchgeführt. Auf Grundlage der Messergebnisse wird ein Klassifikator für Mittelohrpathologien abgeleitet. Des weiteren wird ein parametrisches Modell des Außen- und Mittelohres entwickelt. Dieses Modell soll die Interpretation von gemessenen akustischen Impedanzen des Ohres stützen.

Fördermittelgeber: Förderung durch das hochschulinterne Programm Jade2Pro
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Blau
Mitarbeiter: Tobias Sankowsky-Rothe
Projektlaufzeit: 03/2016 – 02/2021
Kooperationspartner: Prof. Dr. Steven van de Par (Universität Oldenburg), Evangelisches Krankenhaus Oldenburg, Medizinisches Versorgungszentrum Oldenburg
Website: 

Projektpartner

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Ammerländer Heerstr. 114-118 
26129 Oldenburg

Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
Steinweg 13-17
26122 Oldenburg

Department of Clinical Psychology and Psychotherapy
Universität Regensburg
Universitätsstr. 31
93053 Regensburg