Forschungsthemen

DIGITAL DECATHLON

Digital Design Collaboration in higher education

Förderprojekt: Erasmus+ (KA220), Europäische Union
Zeitraum: 01.12.2022 bis 31.03.2025
Fördersumme: 400.000,-€
Website

Der digitale Wandel gehört zu den obersten Prioritäten der EU. Das Europäische Parlament trägt dazu bei, die Politik so zu gestalten, dass Europas Kapazitäten im Bereich neuer digitaler Technologien gestärkt und neue Möglichkeiten für Unternehmen und Verbraucher geschaffen werden. Der digitale Wandel sollte allen zugutekommen, den Menschen an oberste Stelle setzen und neue Chancen für die Wirtschaft bieten. Zudem bleiben ohne Digitalisierung Klimaschutz und ökologischer Wandel reines Wunschdenken. Der digitale Wandel betrifft auch das Bauwesen und verändert einen gesamten Wirtschaftszweig. Hochschulen müssen mit neuen Ausbildungsangeboten diesem sich ändernden Bedarf gerecht werden. Einen wesentlichen Anteil an der Digitalisierung des Bauwesens hat Building Information Modeling (BIM). BIM ist die modellbasierte Arbeitsmethodik für das Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken. Dabei geht es nicht nur darum, digitaler zu bauen, sondern auch darum, die digitale Transformation zu nutzen, um besser, ressourcenschonender, klimafreundlicher, und qualitätssicherer zu bauen bzw. auch zurückzubauen.

Das bedeutet, dass wir an den Hochschulen neue, innovative Ideen für eine digitale Zukunft brauchen. Der Digital Decathlon soll hier einen Beitrag leisten. Er ist ein interdisziplinärer Wettbewerb für Studierende der Architektur, des Bauingenieurwesens und verwandter Disziplinen, mit dem Ziel, digitale Planungskompetenzen der BIM-Methode kollaborativ zu trainieren. Der Digital Decathlon ist ein einzigartiges Training, das den teilnehmenden Studenten einen einfachen Einstieg in die digitale Planung bietet und sie auf die Zusammenarbeit in internationalen Teams vorbereitet - eine intensive Lernerfahrung. Der Wettbewerb verbindet die Hochschulen in Europa und fördert die europäische Identität, er ist interdisziplinär und interkulturell und eröffnet neue Wissenshorizonte, Kontakte und Perspektiven. Der Digital Decathlon basiert auf der Idee des BIM-Games, das 2016-2019 als Erasmus+ Projekt basiert und weiterentwickelt wurde. Als Digital Decathlon wird diese Spielidee nun internationalisiert, curricular integriert, zu einer überwiegend präsenzfreien Wettbewerbsveranstaltung ausgebaut und in der europäischen Hochschullandschaft verankert.

Der Wettbewerb bringt Studierende aus unterschiedlichen europäischen Ländern an einem Ort zusammen. Das Treffen ist als Symposium gestaltet auf dem Wissen zu digitalen Anwendungsfällen vorgetragen und ausgetauscht werden. Das Treffen präsentiert die Entwurfsaufgabe des Wettbewerbs und international gemischte Teams müssen sich bilden, um gemeinsam in den Wettbewerb zu starten. Die Zusammenarbeit erfolgt nach Rückkehr in die Heimatorte, dezentral und digital und wird gesteuert durch eine Arbeitsplattform, die den Wettbewerb leitet. Mit der Arbeitsplattform werden Spielregeln vereinbart und Abläufe organisiert, die Arbeitsplattform wird Leistungen einfordern und die Studierenden durch die Wettkampfphasen führen. Für selbstorganisiertes Lernen werden Lernmodule entwickelt und zur Verfügung gestellt, die den Teilnehmenden bedarfsorientierte Inhalte anbieten. Der Wettkampf endet nach Ablauf der einsemestrigen Bearbeitungszeit in einer erneuten Zusammenkunft aller. Hier werden die Ergebnisse präsentiert und von einer Jury bewertet. Mit einer Siegerehrung und der digitalen Ausstellung der Ergebnisse wird der Wettbewerb abgeschlossen.

Der Wettbewerb besteht aus zehn Disziplinen, alles Anwendungsfälle der BIM Methode, die an einer zentralen Entwurfsaufgabe ausgeführt werden soll. Jede der fünf Partnerorganisationen übernimmt dabei thematisch die Leitung von zwei Disziplinen, stellt hierfür Lernmaterial zur Verfügung und betreut die Studierenden. So ergänzen sich die Hochschulen untereinander und komplettieren das thematische Lernangebot. Teilnehmende Organisationen sind:

  • JADE HOCHSCHULE WILHELMSHAVEN/OLDENBURG/ELSFLETH (als Antragssteller)
  • BERGISCHE UNIVERSITAET WUPPERTAL
  • KARELIA AMMATTIKORKEAKOULU OY, Jönsuu, Finnland
  • UNIVERSITA DEGLI STUDI DI FIRENZE, Florenz, Italien
  • POLITECHNIKA WARSZAWSKA, Warschau, Polen

DISCLAIMER:

The creation of these resources has been (partially) funded by the ERASMUS+ grant program of the European Union under grant no. 2022-1-DE01-KA220-HED- 000086134.
Neither the European Commission nor the project's national funding agency DAAD are responsible for the content or liable for any losses or damage resulting of the use of these resources

 

Aus- und Fortbildungslabor für digitales Entwerfen und Bauen

Förderprojekt: FREIRAUM 2022, Stiftung Innovation in der Hochschullehre
Zeitraum: 01.09.2022 bis 31.09.2024
Fördersumme: 625.000,-€
Website

Im Projekt AUFLADEN entwickeln wir ein  Lehr- und Weiterbildungskonzept zur Vermittlung von Building Information Modeling (BIM) der digitalen Planungsmethodik im Bauwesen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen die Lehr- und Weiterbildungsangebote an der Hochschule zu verbessern und die Standardisierung der Wissensvermittlung voranzutreiben.

gefördert durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Die Bundesregierung fordert die digitale Transformation im Bauwesen und verändert damit einen gesamten Wirtschaftszweig. Hochschulen müssen mit neuen Ausbildungsangeboten diesem sich ändernden Bedarf gerecht werden. Einen wesentlichen Anteil an der Digitalisierung des Bauwesens hat Building Information Modeling (BIM). BIM ist die modellbasierte Arbeitsmethodik für das Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken. Dabei geht es nicht nur darum, digitaler zu bauen, sondern auch darum, die digitale Transformation zu nutzen, um besser, ressourcenschonender, klimafreundlicher, und qualitätssicherer zu bauen bzw. auch zurückzubauen. BIM wird an der Hochschule als Lehrfach angeboten, jedoch als ein von Entwurfskursen isoliertes Fach, in denen BIM angewendet und geübt werden könnte. Der Weg dahin, dass die digitale Planung ein selbstverständliches Planungstool wird, ist noch weit. Die Fachbereiche im Bereich Bau arbeiten vielfach unabhängig an den Themen und bündeln selten Kräfte, Wissen und Infrastrukturen zu diesem Thema. Ein eigenständiger Aufbaustudiengang  „BIM Management“ wird darum zukünftig für einen erfolgreichen Transformationsprozess unumgänglich sein.

Eine große Hürde der digitalen Transformation im Bauwesen ist, dass „weit mehr als die Hälfte der Befragten weltweit (58 %) sich … noch in den „Kinderschuhen“ der eigenen digitalen Transformation sehen, 28 % im Mittelfeld und 13 % bereits weit vorn im Wettlauf um die Projekte von Morgen."

Was für die Wirtschaft und Industrie gilt, ist gleichermaßen für die Hochschule zutreffend: Die Schere zwischen Experten und Anfängern geht immer weiter auseinander, die Hürden des Einstiegs in die digitale Bauplanung werden zunehmend höher. Studierende fordern mehr Schulungsangebote im Bereich der digitalen Planungsmethodik, weil sie merken: „wer sich heute gut und vor allem schnell digital aufstellt, hat morgen einen klaren Wettbewerbsvorsprung.“

Ziel des Projekts ist das Erstellen eines geeigneten Lehr- und Weiterbildungskonzeptes zur Vermittlung von BIM, die didaktische Aufbereitung von Lerninhalten sowie die wissenschaftliche Evaluierung des neuen Konzeptes. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden auf einem Symposium präsentiert und werden dazu beitragen die Lehr- und Weiterbildungsangebote an der Hochschule zu verbessern, die Standardisierung der Lehr- und Weiterbildungsangebote voranzutreiben und hochschulübergreifend eine Vorlage für die Implementierung der Ausbildung zu liefern.

AUFLADEN steht in diesem Projekt sinnbildlich für Zapfen von Wissen und Motivation tanken – so gelingt die digitale Transformation, mit Lust und Mut an der Gestaltung der gemeinsamen Zukunft. Dies braucht neue Ideen, neue Lern- und Lehrformen. Die Tankstelle hierfür ist das „Aus- und Fortbildungslabor für digitales Entwerfen und Bauen“, dessen Ziel es ist, Wissensvermittlung so zu gestalten, dass alle Interessieren auf dem Weg der Digitalisierung des Bauwesens mitgenommen werden. Es ist ein Labor für experimentelle, didaktische Experimentalkonzepte und Serious Gaming im Bereich digitaler Planungskompetenz, um Know-how zu vermitteln, Wissenslücken zu schließen und die Planungsmethodik in bestehende Curricula zu integrieren.

Das Ausbildungs- und Forschungslabor ist ein Experimentierraum für das Lehren und Lernen der digitalen Planungsmethodik BIM. In Form des forschenden Lernens entwickeln Studierende zusammen mit Fachexperten digitale Workflows für BIM Anwendungsfälle, wie die Modellerstellung, Modellnavigation, Modellvisualisierung, Mengenermittlung, regelbasierte Prüfungen, Erstellung von Plänen, Kollisionsprüfung, Nutzung von Modellinformationen, Life Cycle Assessment und vieles mehr. Nachdem sie die Prozessschritte verstanden, angewendet und getestet haben, besteht die Aufgabe der Studierenden darin, sogenannte „Wissensnuggets“ zu erstellen, die den untersuchten BIM Prozess erläutern und hierfür eine - im Sinne des „Gamification-Ansatzes“ - spielerische Übungsaufgabe zu erstellen.

Digitale Wissensnuggets sind Lernmodule, die sich für selbstorganisiertes Lernen von Studierenden eignen. Sie bieten Raum zum Ausprobieren, Experimentieren und Üben. Sie zeichnen sich als Lerneinheiten aus, die bedarfsorientierte Inhalte für die Anwendung der Planungsmethode aufgreifen. Die Lernmodule können an bestehende Unterrichtsformate wie Entwurfsseminare und Hochbauprojekte andocken, in denen digitale Planung ansonsten nicht thematisiert wäre und Lehrende und Lernende unterstützen. Die Vorteile sind dabei die digitale Form des Trainings, die bedarfsorientierten Inhalte für die Zielgruppen, flexible Einsetzbarkeit sowie orts- und zeitunabhängiges „Lernen on demand“. Ihre Qualität soll einerseits durch studentisches Votum andererseits durch externe Gutachter evaluiert werden.

Auch nach Ablauf des Projekts stehen sie den Studierenden zur Verfügung, sie sind als Vorlauf zum Ausbau der gesamten Lehreinheit BIM an der Hochschule nutzbar, werden als zeitunabhängiges Lehrmaterial in die Lehre einfließen und den möglichen neuen Studiengang zum Thema BIM mit Inhalten füllen.

Wissen AUFLADEN können Studierende, indem sie aktiv mitarbeiten im Aus- und Fortbildungslabor. Sie lernen BIM anzuwenden, indem sie, unter der Leitung von Fachexperten, eigene Lernmodule erstellen, womit sie wiederum anderen Studierenden helfen Wissenslücken zu schließen und Anschluss zu finden. So finden alle einen Zugang in die digitale Welt, die zuvor durch ihre komplexe Technologie schwer zugänglich war. Gerade der spielerische Lernkontext bietet die Chance, entspannt und ungezwungen zu lernen und auszuprobieren.

Das Aus- und Fortbildungslabor erarbeitet zudem Strukturen, die zu einer Intensivierung der interdisziplinären Ausbildung der Studierenden innerhalb bestehender Studiengänge führt. Die 25-monatige Projektlaufzeit dient mittelfristig dazu, bestehende Curricula auf das Ausbildungsprogramm anzupassen und langfristig aus der Struktur einen eigenen, neuen Studiengang „BIM Management“ zu entwickeln. Wichtige Grundlagen werden hiermit geschaffen und eine überfällige Diskussion und Planung angestoßen.

Über das An-Institut „BIM Baumeisterakademie“ kann das Wissen weitergeleitet werden, um Wirtschaft und Industrie auf ihrem Weg in die Digitalisierung zu unterstützen

BIM Game

Förderprojekt: Innovation Plus, Land Niedersachsen
Zeitraum: 01.02.2021-15.09.2021
Fördersumme: 50.000,- €
Website

Das BIM Game ist ein Rollenspiel zur Erlangung digitaler Planungskompetenz, in der Anwendung von Building Information Modeling (BIM) entwickelt am Fachbereich Architektur der Jade Hochschule von Prof. Dr. Gregor Grunwald und M.Eng. Christian Heins.

Entwerfen 4.0 – Planungsprozesse für ein industrielles, automatisiertes Bauen

Förderprojekt: Jade Hochschule
Zeitraum: 01.02.2021-15.09.2021
Fördersumme: 5.000,-€

Das Projekt „Entwerfen 4.0 – Planungsprozesse für ein industrielles, automatisiertes Bauen“ befasste sich mit den Aspekten des industriellen Bauens, der seriellen Fertigung sowie Vorfertigung von Bauelementen in der Architektur und ihren Auswirkungen auf den Entwurfsprozess. Es beleuchtete die Frage, wie und was sich beim architektonischen Entwerfen verändert, wenn automatisierte Fertigungsprozesse die Herstellung der Bauelemente übernehmen.

Dabei wurden die Kompetenzen unterschiedlicher Fachbereiche durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Architektur, Bauwesen und Assistive Technologien unter der Leitung von Prof. Dr. Gregor Grunwald, Prof. Dr. Sebastian Hollermann und Prof. Dr. Frank Wallhoff gebündelt und die an der Hochschule vorhandenen Ressourcen wie Fertigungsmaschinen, Roboter und Software zusammengestellt und miteinander verknüpft. Durch die Beschaffung geeigneter Software und Literatur konnten die Schnittstellen der einzelnen Prozesskomponenten aufeinander abgestimmt werden.

Eine Kette von Werkzeugen startend bei 3D CAD Software wie Revit und FormIT, parametrischer Programmierung mittels Dynamo und Grasshopper, bis hin zu den Maschinenschnittstellen wie RoboDK und Kuka|prc unterstützen den Weg von der ersten Idee bis hin zum fertigen Modell und konnten, so aufbereitet den Studierenden in einer interdisziplinären Lehrveranstaltung „Entwerfen 4.0“ vorgeführt und erklärt werden.