ConTAD
Gefahren durch verlorene Frachtcontainer
Die Branchenorganisation World Shipping Council (WSC) schätzt, dass in den letzten 3 Jahren knapp 7000 Container auf See verloren gegangen sind. Das ungünstige Rollverhalten der immer größeren Schiffe trägt zum Risiko des Verlusts von Containern bei. Unfälle in der Vergangenheit haben gezeigt, dass Containerverluste in schwerem Wetter bei schlechter Sicht oder in Dunkelheit unbemerkt bleiben können. Das führt dazu, dass Maßnahmen wie Kursänderungen zur Verhinderung von Ladungsverlusten zu spät oder gar nicht durchgeführt werden. Sind Container erst über Bord gegangen, stellen sie eine große Verschmutzungsgefahr für sensible Ökosysteme und ein Kollisionsrisiko für andere Schiffe dar. Die Ortung und Bergung ist ein sehr aufwendiger Prozess.
Erkennung von Containerhavarien und Selbstorganisation der Trackingeinheiten
Im Projekt ConTAD wird eine Trackingeinheit für Seefrachtcontainer entwickelt. Die Jade Hochschule untersucht dabei, wie die Trackingeinheit mittels Zustandserkennung in die Lage versetzt werden kann, eine Containerhavarie automatisiert zu erkennen. Ähnlich zum Prinzip einer Smartwatch, die Aktivitäten anhand des Bewegungsprofils identifiziert, soll über Sensoren der Zustand "Container über Bord" erkannt werden. In diesem Zustand warnt die Trackingeinheit die Schiffe in der Umgebung vor den havarierten Containern. Insbesondere das Schiff, von dem der Container verloren gegangen ist, kann dann mit Gegenmaßnahmen den Verlust weiterer Container vermeiden. Andere Schiffe können mit der Information eine Kollision mit den treibenden Containern verhindern.
Container gehen meist stapelweise über Bord. Sind mehrere Trackingeinheiten aktiv, sollen diese ein mobiles Ad-hoc-Netzwerk bilden, um Ressourcen zu teilen und die Betriebszeit der einzelnen Trackingeinheiten im Havariebetrieb zu verlängern. Ebenso sollen die Trackingeinheitein die Ortung der verbundenen Container ermöglichen, um die schnelle Bergung insbesondere von Gefahrgütern zu erleichtern.
Projektinformationen
Akronym | ConTAD - Smart Container Tracking and Accident Detection |
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. Christian Denker |
Mitarbeiter | Dipl.-Math. Oec. Moritz Oberjatzas M.Sc. Rupak Paul |
Fördersumme | 464.307,90 € |
Fördermittelgeber | Maritimes Forschungsprogramm des BMWK |
Projektlaufzeit | 01.11.2023 – 31.10.2026 |
Kooperationspartner | Socratec Telematic GmbH (Konsortialführer) Brehmer GmbH & Co. KG |
Assoziierte Partner | Hapag-Lloyd AG EUROGATE Container Terminal Bremerhaven GmbH Neue Schleppdampfschiffsreederei Louis Meyer GmbH & Co. KG m2m Germany GmbH Maritimes Cluster Norddeutschland e. V. |