Karla Brockhaus, Charlotte Dröge und Clara Kock | Städtebau | Frischzellenkur für Elsfleth
FLETHER DEICHLEBEN
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Die günstige Lage Elsfleths am Zusammenfluss der Weser und der Hunte sowie die Nähe zur Nordsee begründeten die Verbundenheit Elsfleths zur Schifffahrt und zum Schiffbau und waren ausschlaggebend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Ortes.
In der Vergangenheit war Elsfleth mit Brake der wichtigste Hafen des Landes Oldenburg. 22 Reedereien waren hier ansässig, ca. 100 Schiffe hier stationiert, 8 Werften bauten Segelschiffe. 1875 gehörte Elsfleth zu den größten deutschen Reedereiplätzen. Die Wichtigkeit der Stadt als Hafen ist jedoch stark zurückgegangen und es gibt nur noch eine Schiffsreparaturwerft, sowie zwei etwas größere Firmen und Forschungseinrichtungen auf dem Maritimen Campus, einigen Reedereien. In den großflächigen ländlichen Gebieten der Stadt bestimmen zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe die wirtschaftliche Struktur der Stadt.
Um den immer mehr werdenden Ladenleerständen und dem Funktionsverlust der Innenstadt entgegenzuwirken, wird in einem ca. 2 ha großen Gebiet nahe dem Bahnhof auf der Ostseite des Huntedeichs ein funktionsgemischtes Wohnquartier geplant. Das Areal schließt direkt an die Innenstadt im Norden und an die Hunte im Osten an. Es grenzt sich nicht von dem Zentrum Elsfleths ab, sondern lockt, durch ein breites Angebot von verschiedenen Büros, innovative Jungunternehmer in die Stadt, die dort nicht nur arbeiten, sondern auch leben. Zudem befindet sich im südlichsten Gebäude eine Kindertagesstätte, die das Gebiet mit einem öffentlichen Spielplatz familienfreundlich gestaltet.
In der Nähe des Bahnhofs, im dritten Gebäude von Norden gesehen befindet sich ein Café im zweiten Obergeschoss. Daran anschließend befindet sich eine Brücke, die über die Bahnlinie an das Ufer der Hunte führt. Hier steht noch ein weiteres kleines Gebäude, das hauptsächlich als Ausguck dient, darüber hinaus auch als kleine Ausstellungsräume.
Durch die Höhe des Deiches entstehen auf dem Grundstück zwei verschieden hohe Level. Die Gebäude auf der anderen Seite des Deiches besitzen jeweils zwei Eingänge, einen vom Deich aus und einen von der unten am Haus liegenden Straße. Dieses Element wird in dem neuen Quartier aufgegriffen, indem vier Keile an dem Deich stehen, die von oben über eingeschossige Zwischengebäude erschlossen werden. Die Zwischengebäude erweitern somit die Deichstraße um kleine Plätze, mit Blick auf die Hunte.
Die Keile werden zudem von dem niedrigeren Level über einen Weg erschlossen, der parallel zu der Hunter verläuft. Zum Wasser hin werden die Keile schmaler, um noch bessere Ausblicke vom Deich aus zu ermöglichen.
Im südlichen Teil des Geländes stehen drei weitere Keile, die ohne den Höhenunterschied auch keine Zwischengebäude besitzen.
Da im Deichvorland gebaut wird, darf sich in der Erdgeschosszone kein Wohnen befinden, sondern nur gewerbliche Tätigkeiten. Hierdurch entstehen viele, unterschiedliche Büros, die für verschiedene Arbeitsformen genutzt werden können. Es gibt sowohl kleine Büros, Großraumbüros oder auch Büros mit mehreren Räumen, die teilweise auch für Meetings genutzt werden können.
Das Flether Deichleben bietet 52 Wohnungen, die unterschiedlich geschnitten sind und somit von verschiedenen Gruppen bewohnt werden können. Sie sind ideal für Familien, Paare, Alleinstehende oder für die Nutzung von Studenten-WG´s.
Insgesamt sind es 4392 qm Brutto-Gewerbefläche und 6217 qm Brutto-Wohnungsfläche.