Pflegeverantwortung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Angehörige pflegen oder deren Pflege organisieren, stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Der Eintritt einer Pflegesituation wie auch jede Veränderung bei den Angehörigen ist in der Regel eine emotional sehr belastende Situation. Oftmals sind weder Betroffene noch die Angehörigen darauf vorbereitet, weil Pflegefälle häufig unerwartet eintreten. In kurzer Zeit müssen sich alle auf die neue Situation einstellen, Informationen sammeln und zeitnah die Pflege übernehmen bzw. organisieren. Dies hat häufig auch Auswirkungen auf die Situation am Arbeitsplatz. Die Hochschule unterstützt Sie deshalb bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege mit Informatinen und persönlicher, vertraulicher Beratung.
Auf dieser Seite finden Sie weitere Informationen zu den Themen Pflegetagebuch, Vorsorge, Vollmachten, Beratung und Information vor Ort.
Pflegetagebuch
Zur Vorbereitung auf die Begutachtung der pflegebedürftigen Person durch den Medizinischen Dienst (MK) der Krankenversicherung ist es hilfreich, ein Pflegetagebuch zu führen. Einen Vordruck dazu erhalten Sie bei Ihrer Krankenversicherung. Beispielhaft kann hier das Pflegetagebuch der AOK heruntergeladen werden:
Download Pflegetagebuch
Vorsorge: Notfallmappe
Bei einem plötzlich eintretenden Pflegefall fehlen Zeit und Ruhe, alle Fragen mit den Angehörigen zu klären und wichtige Dokumente zusammenzusuchen. Deshalb stellt die Jade Hochschule allen Hochschulangehörigen für den privaten Gebrauch eine Notfallmappe zum Download zur Verfügung. Mit den dort dokumentierten Unterlagen können Angehörige wichtige Entscheidungen im Sinne der Betroffenen fällen, und vor allem können in der Notfallmappe alle wichtigen Daten und Dokumente zusammengestellt werden, damit sie schnell griffbereit sind.
In der Notfallmappe können anhand von Checklisten wichtige Dokumente übersichtlich zusammengestellt, sortiert und aufbewahrt werden. So ist im Ernstfall das Wichtigste gleich zur Hand, und auch Angehörige können sich schnell einen Überblick verschaffen. Außerdem bietet die Notfallmappe Informationen und Hinweise zu den Themen Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung, Krankenhauseinweisung und Trauerfall.
Die Notfallmappe ist für den privaten Gebrauch zu Hause gedacht und kein Dokument für die Hochschule. Die Mappe kann gerne z.B. an Angehörige weitergegeben werden.
Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung
Jede_r kann im Alter, aber auch durch Krankheit oder einen Unfall, in eine Situation geraten, in der man keine Entscheidungen mehr für sich treffen kann. In diesen Fällen dürfen Angehörige - auch Eheleute - nicht automatisch für Sie entscheiden! Daher wird empfohlen, für diese Fälle vorzusorgen:
Mit einer Vorsorgevollmacht benennen Sie schon jetzt eine Person, die Sie rechtswirksam vertritt, wenn Sie nicht mehr handlungsfähig sind, und die nicht mehr rechtlich kontrolliert wird.
In einer Betreuungsverfügung können Sie festlegen, wie Ihr Leben weiter gestaltet werden soll, wenn gerichtlich eine Betreuungsperson eingesetzt wird.
Eine Patientenverfügung beschränkt sich dagegen auf die Festlegung von Behandlungsmöglichkeiten im Krankheitsfall.
Weitere Informationen zum Betreuungsrecht und den Vorsorgemöglichkeiten sowie entsprechende Vordrucke finden Sie in der Broschüre des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz, die Sie hier herunterladen können:
Beratung und Informationen vor Ort
Nicht immer leben die pflegebedürftigen Angehörigen vor Ort. Umso wichtiger ist es, sich kompetente Beratung am Wohnort der Angehörigen zu suchen, die Unterstützungsangebote vor Ort kennt und vermitteln kann. Dabei geht es nicht nur um Einrichtungen wie Pflegedienste, sondern z.B. auch um ehrenamtliche Besuchsdienste o.ä.
Sie haben einen Anspruch auf Beratung durch die Pflegeberaterinnen und -berater Ihrer Kranken- bzw. Pflegekasse bzw. der Pflegekasse der zu pflegenden Person.
Darüber hinaus gibt es in vielen Kommunen Pflegestützpunkte, die Betroffene und Angehörige informieren und beraten. Eine deutschlandweite Übersicht finden Sie auf den Internetseiten des Ministeriums für Arbeit und Soziales: Pflegestützpunkte
Pflegestützpunkt Landkreis Wesermarsch
Privat Versicherte können sich an die "COMPASS Private Pflegeberatung" wenden.