InnosysDialog 2021

3D-Messtechnik und Digitale Bildverarbeitung, 22. März 2021

Dialog zum Thema „3D-Messtechnik und Digitale Bildverarbeitung“

In der zweistündigen Veranstaltung „3D-Messtechnik und Digitale Bildverarbeitung – Systeme und Methoden von Low-Cost bis High-Tech“ waren Unternehmensvertreter_innen eingeladen, klassische und industrielle Anwendungen der Photogrammmetrie zu diskutieren. Prof. Dr. Thomas Luhmann, Leiter des Instituts für Angewandte Photogrammmetrie und Geoinformatik an der Jade Hochschule präsentierte am Montag Anwendungsbeispiele aus der Automobilindustrie, dem Schiffbau, der Windenergie, der Luft- und Raumfahrt, der Forensik und kulturwissenschaftliche Anwendungen.

Holger Broers von der Axios 3D Services GmbH informierte zum Thema „Effizienzsteigerung durch optische 3D-Messtechnik“. Hier wurden Themen wie Signalisierung mit Projektoren auf diffus reflektierenden Flächen, Reflexion oder Polarisation elektromagnetischer Wellen diskutiert. „Mithilfe eines optischen Systems kann die absolute Positionsgenauigkeit eines eingesetzten Roboters von 5mm auf eine Standardabweichung von 40 Mikrometer gesenkt werden. Festgestellte Abweichungen können direkt in die Produktion zurückfließen, um dort den Produktionsprozess direkt zu verbessern“, erklärt Broers. Eines der vorgestellten Anwendungsbeispiele aus der Medizintechnik zeigte den Einsatz von Robotern und 3D-Messtechnik, bei einer Präzisionsbohrung für die Cochlea-Implantation.

Ansatzpunkte für den Einsatz der 3D-Technik oder auch eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen konnten die Teilnehmenden im Anschluss an die Vorträge beim Networking diskutieren. „Wir freuen uns über das große Interesse aus der Wirtschaft am InnosysDialog. Die Vorträge unter dem Oberbegriff „Digitalisierung“ waren exzellent, interessant und ansprechend. Nach dem Einstieg mit Online-Meetings werden wir so bald wie möglich in Hybrid-Veranstaltungen übergehen, solange bis wieder ein Treffen vor Ort in der Region realisierbar ist“, betont Prof. Dr. Thomas Lekscha, Projektleiter der Jade Hochschule.

 

AR/VR in der Industriellen Robotik und Produktion, 10. Mai 2021

40 Interessierte aus der Region tauschten sich im zweistündigen Dialog „AR/VR in der Industriellen Robotik und Produktion“ aus. Zunächst referierte Prof. Dr. Knut Partes von der Jade Hochschule über die „Reparatur von Industriegütern und die additive Fertigung mit Laserstrahlen“. Das Laserpulverauftragsschweißen ist in der Industrie ein Verfahren, welches standardmäßig zur Anwendung kommt. Hier stehen das Aufbringen von Funktionsschichten, die Reparatur von Industriegütern oder die additive Fertigung von 3D-Bauteilen im Vordergrund.

„Das Laserpulverauftragsschweißen nimmt an Bedeutung stetig zu. Komplexere Bauteile benötigen zwingend neue Softwarelösungen. Die Simulation von Prozessen und Bewegungsabläufen sind als begleitende Tools erforderlich und müssen aktuell angepasst werden. Wir suchen ständig Partner für Projekte“, erklärt Partes. Er wies gleichzeitig auf die umfangreiche und vielseitige Anlagentechnik am Campus Wilhelmshaven hin.

Lars Windels, Gründer und Geschäftsführer der SWMS Systemtechnik Ingenieurgesellschaft mbH und Vertreter der regionalen Wirtschaft, referierte zum Thema „Einsatz von Augmented Reality und CoBots in der Produktion“. SWMS entwickelt für diese Ansätze Softwarelösungen zum prozessoptimierten Programmieren der CoBots sowie deren Datenvisualisierung in der Augmented Reality. „Mit der steigenden Herausforderung durch komplexe Aufgaben in der Produktion und dessen Integration in die Industrie 4.0 ergeben sich neue Optimierungsansätze mit Augmented Reality und CoBots.“, fasst Windels zusammen und zeigte an Praxisbeispielen unterschiedliche Lösungsansätze auf.

Die Teilnehmer_innen des Dialogs hatten nach den Vorträgen Zeit zur Diskussion und zum Austausch unterschiedlicher VR/AR-Ansätze. Möglichkeiten für den Einsatz der Augmented Reality, generelle Sicherheitsaspekte von Robotik oder auch eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen wurden beim Networking diskutiert.

„Wir freuen uns über das ausgesprochene Interesse und die rege Teilnahme am zweiten InnosysDialog, bei dem die Vorträge unter dem Aspekt der Digitalisierung im Vordergrund standen. Wir haben mit der heutigen Veranstaltung ein sehr gutes Beispiel für das gegenseitige Interesse von Wirtschaft an Wissenschaft, und umgekehrt, erlebt. Perspektivisch werden wir nun in der Planung zu Hybrid-Veranstaltungen übergehen, um dann später wieder Treffen in Präsenz vor Ort in der Region zu ermöglichen.“, unterstrich Prof. Dr. Thomas Lekscha, Projektleiter der Jade Hochschule.

Mensch und Maschine digital und smart: Produktionseffizienz durch intelligente Steuerung, 4. Oktober 2021

Der zweistündige Dialog „Mensch und Maschine digital und smart: Produktionseffizienz durch intelligente Steuerung“ informierte die Interessent_innen der regionalen Wirtschaft.

Zum Einstieg wurde das Technologiezentrum Nordenham (TZN), der virtuelle Gastgeber der Veranstaltung, vorgestellt. Geschäftsführer Jürgen B. Mayer gab einen Überblick des seit zehn Jahren bestehenden Zentrums, das vorrangig Technologieprojekten der Luftfahrt mit dem Premiumpartner Premium Aerotec Raum bietet. In einem virtuellen 360°- Rundgang erhielten die Gäste einen Einblick unter anderem in Auditorium und Projektbüros, die jeweils für festgelegte Laufzeiten den Projekten zur Verfügung stehen. Inhaltliche Schwerpunkte bilden hier die Cluster „Produktionstechnologie“ und „Nachhaltigkeit“.

Den Vortrag der Wissenschaft übernahm Prof. Dr. Sascha Koch, von der Jade Hochschule. Er referierte über die „Data Science für die Energie- und Wärmewende“. Koch lehrt Informatik mit Schwerpunkt Datenanalyse an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth im Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologien in der Abteilung Geoinformation. In seiner Forschungsstrategie mit den Projekten „WärmewendeNordwest“ und „CoSAIR (Collaborative Spatial Artificial Intelligence in Realtime)“, ging es um den digitalisierten Experimentalcampus Bauphysik als Forschungsfeld der Jade Hochschule und eine strategische Energie- und Wärmeplanung sowie um den Nutzen einer KI-Infrastruktur. „Zielsetzung der Projekte ist zum einen Klimaneutralität durch den Ausbau der Optimierungsmöglichkeiten, zum anderen steht der Ausbau des KI-Nachwuchses im Fokus“, so Prof. Dr. Sascha Koch. Exemplarisch wurde in dem Zusammenhang anschließend auf das Projekt CoSAIR aus dem Innovationsmarktplatz hingewiesen.

Die Wirtschaft wurde durch Dr. Christian Kulik, Premium Aerotec (PAG), vertreten. Er referierte zum Thema „Automatisierung für Schalenmontage mit digitaler Intelligenz“. Seit 2018 ist Kulik am Technologiezentrum Nordenham (TZN) zuständig für die Technologieentwicklung unter anderem für Fertigungsprozesse, Automation und die Montage von Großstrukturelementen.

Im Mittelpunkt seines Vortrags stand das AGR33D-Projekt, das von Premium Aerotec unter anderem mit der Projektbeteiligung des DLR und der Broetje-Automation durchgeführt wird. „Projektziele sind in Kooperation mit unserem Partnernetzwerk die Kostenreduktion durch vollautomatische Vormontage und Mensch-Maschine Kooperation mit 4.0 /KI., also eine kooperative Endmontage“, so Christian Kulik.

Die Teilnehmer_innen des Dialogs hatten nach den Vorträgen Fragen zum Einsatz von CoBots und zur Qualitätskontrolle der Montage. Unternehmensvertreter nutzten die Möglichkeit sich vorzustellen und den Kontakt für Zusammenarbeit und Austausch anzubieten.

„Wir freuen uns über die rege Teilnahme am dritten InnosysDialog. Wir haben mit der Veranstaltung erneut ein sehr gutes Beispiel für das gegenseitige Interesse von Wirtschaft an Wissenschaft, und umgekehrt, erlebt. Die teilnehmenden Personen tauschten sich über die Anwendung von praxisrelevanter Wissenschaft aus.“, Prof. Dr. Thomas Lekscha, Projektleiter der Jade Hochschule.

Digitalisierung Produktionslinien, 29. November 2021

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck.“

Der zweistündige Dialog „Digitalisierung Produktionslinien“ informierte die Interessent_innen der regionalen Wirtschaft.

Den Vortrag aus der Wissenschaft hielt Dr. rer. nat. Frank Oppenheimer vom OFFIS e. V. zum Thema „Digitalisierte Fertigung - der Schlüssel zu Effizienz, Nachhaltigkeit und Kooperation“. Oppenheimer, Bereichsleiter im Forschungs- und Entwicklungsbereich (FuE) Produktion, arbeitet im Competence Cluster „Embedded Systems Design (ESD), Applied Artificial Intelligence (AAI)“.

Im Mittelpunkt der Anwendungskompetenzen steht bei Oppenheimer der FuE-Bereich Produktion mit seinen Real Laboren. Fragestellungen reichen von der Bedeutung der Digitalisierung in der industriellen Fertigung hinsichtlich Maschinen, Fertigungszellen, Lieferketten bis hin zu Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit und Effizienz.

„Die Digitalisierung eines Unternehmens bedeutet, dass relevante Geschäftsaktivitäten und Gegenstände digital dargestellt werden und so mit Hilfe von Computertechnik erfasst, verarbeitet und beeinflusst werden können“, so Dr. Oppenheimer. „Digitalisierung umfasst Förderung, Transport, Lagerung, Verarbeitung sowie Nutzung.“ Die Digitalisierung hat in vielen KMU Einzug gehalten, wenn es um Marketing, Kommunikation, Konstruktion, Fertigung und Produkte wie beispielsweise eigene Apps oder digitale Bedienschnittstellen geht. Anders als in großen Unternehmen, erfasst die Digitalisierung hier meist nicht die Fertigung, sondern umfassende computergestützte Produktionssteuerung, automatisierte Logistik, Qualitätskontrolle durch Kameras und Sensorsysteme oder Ressourcenverbräuche. OPC-UA gelten nach Oppenheimer als universelle Schnittstellen. Retrofits dienen zum Nachrüsten von nicht ursprünglich digitalfähigen Maschinen.

Als Beispiel für die Recherche von Mittelstandsunternehmen im Innovationsmarktplatz wurde auf dort in Frage kommende Labs und Living Labs hingewiesen.

Den Fokus der Wirtschaft erklärte Dirk Eickhorst von der Broetje-Automation GmbH. Er referierte zum Thema „Digitale Transformation in der Praxis - Bausteine der Factory of the Future (FoF)“. Dirk Eickhorst leitete bei Broetje Automation sechs Jahre lang die Simulations- und Elektroabteilung und baute dort die Digitalisierung und Automation auf. Zudem bildet er seit 2016 als Lehrbeauftragter Studierende an der Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven im Fach Automatisierungstechnik aus. Im Jahre 2020 gründete Eickhorst die Firma Soul-IT, mit der er neben operativer Digitalisierung an der Integration und Einführung von Cobot-Lösungen arbeitet.

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck“, so Dirk Eickhorst. „Im Mittelpunkt stehen immer Kunden und Produkte, wenn es um die Produktion der Zukunft mit all seinen Herausforderungen geht. Prozesse müssen mithilfe der Digitalisierung verbessert und neu gedacht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu gewährleisten. Der demografische Wandel erfordert neue Antworten, um die Effizienz zu erhöhen.“ Bausteine der Factory of the Future sind Flexibilität, Digitalisierbarkeit sowie Skalierbarkeit. Eickhorst unterstrich die Bedeutung der fachlichen Ausbildung für die Zukunft des Networkings mit Robotik in der Produktion, bei der Mensch im Mittelpunkt stehen muss, wenn der Roboter zum Kollegen wird. Zahlreiche Anwendungsbeispiele für den Einsatz von Cobots wurden erläutert, die die Flankierung von immer neuen Software-Lösungen erfordern.

Die knapp 40 Teilnehmer_innen des Dialogs hatten nach den Vorträgen konkrete Fragen zu den vorgestellten Anwendungsbeispielen.

„Wir freuen uns über die rege Teilnahme am vierten und letzten InnosysDialog dieses Jahres. Wir sind mit der heutigen Veranstaltung erneut dem Ziel, die mittelständische Wirtschaft der Region mit den praxisrelevanten Angeboten der Wissenschaft aus der Jade Hochschule zusammen zu bringen, ein Stück weit nähergekommen. Wir werden nun in der Planung zu weiteren Treffen in der Region, in Präsenz vor Ort, übergehen und laden für den März 2022 zum nächsten Dialog ein“, unterstrich Prof. Dr. Thomas Lekscha, Projektleiter der Jade Hochschule.